Sportartikelhersteller lassen ihre Produkte meist unter den gleichen Bedingungen produzieren wie Modemarken. Die teuren Verkaufspreise von Trikots und Funktionskleidung garantieren weder bessere Arbeitsbedingungen noch höhere Löhne.
Funktionskleidung von den großen Sportmarken wie Adidas, Puma und Nike ist beliebt. Diese stehen nicht nur für Qualität, sondern verkörpern auch ein besonderes Lebensgefühl. Bekannte Profifußballer*innen leihen ihr Gesicht groß angelegten Werbekampagnen, die uns glauben machen, mit den richtigen Sportschuhen sei das Leben ein Kinderspiel. Es funktioniert: Die Welt trägt drei Streifen, Puma und Häkchen auf Schuhen, T-Shirts, Sporthosen und selbst die Kleinen kommen in diesen Outfits vermeintlich schon ganz groß raus. Die Kund*innen zahlen für das Image einen hohen Preis. Doch sie zahlen ihn gerne, nicht nur für das Markenimage, sondern für Langlebigkeit, Robustheit, schlichtweg die gute Qualität der Produkte – und so gehen alle als Sieger*innen vom Platz. Doch stimmt das?!
Was viele nicht wissen: die Näher*innen profitieren nicht von den saftigen Preisen. Die meisten Sportartikel werden in Asien produziert. Die großen Marken der Bekleidungsindustrie machen damit Millionengewinne, während die vorwiegend weiblichen Näher*innen mit einem Hungerlohn abgespeist werden.
Das hoffnungsvolle Beispiel der Outdoor-Bekleidungsmarken zeigt: Veränderung ist möglich und hängt vom Willen der Hersteller*innen ab. Bei ihnen ist die Lohnfrage endlich in den Blick gerückt, was allerdings in der Praxis bislang noch nicht zu einer Steigerung der tatsächlichen Löhne geführt hat. Aber immerhin: Die Kritik wird angenommen. Dass die Markführer im Bereich Sport (Adidas-Reebok, Nike und Puma) hier noch immer zu den Blockierern zählen, ist nicht zu rechtfertigen. Denn theoretisch wäre es für sie ein Leichtes, bessere Löhne bei ihren Zulieferern durchzusetzen, da die Branche einen großen Teil ihrer Produktion bei den gleichen Herstellern ordert und somit eine große „Einkaufsmacht“ darstellt. Stattdessen werden viele Lieferanten in Asien derart ausgepresst, dass sie einfach zu nah an der Verlustzone operieren, um den Näher*innen höhere Löhne zahlen zu können. Adidas, Puma und Co. müssen hier eindeutig mehr Verantwortung und Verbindlichkeit zeigen. Schließlich geht es um die Existenzsicherung der Näher*innen und nicht um das freiwillige Zahlen eines Bonus‘ oder Urlaubsgeldes.
Die Posterserie können Sie hier bestellen.
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