Klimagerechtigkeit

Klimasünder zur Kasse: neue CIR-Studie zeigt die finanzielle Verantwortung Deutschlands und der Lufthansa für Klimaschäden in Mittelamerika auf

Anlässlich des Auftakts der 28. UN-Klimakonferenz (COP) veröffentlicht die Romero Initiative die Studie „Klimasünder zur Kasse“, welche die Kosten der Klimakrise in Mittelamerika sowie die Verantwortung Deutschlands und deutscher Unternehmen aufzeigt – und konkret beziffert.

Pressemitteilung vom 30. November 2023

Die Region Mittelamerika, die nur 0,03 % zu den Treibhausgasemissionen beigetragen hat, ist in besonderem Maße von den Auswirkungen der Klimakrise betroffen. Wiederkehrende Extremwettereignisse verursachen enorme Schäden und Verluste, Wiedergutmachungen oder Reparaturmaßnahmen von nationalen Regierungen und der Weltgemeinschaft bleiben weitgehend aus.

Das Thema der Klimafinanzierung und das Voranbringen des Fonds für Schäden und Verluste (Loss and Damage Fund) muss auf der COP 28 in Dubai prioritär behandelt werden. „Kompensationszahlungen sind ein elementares Mittel für die dringend benötigte Klimagerechtigkeit“, erläutert CIR-Referentin Lisa Kirtz. Die wirtschaftlichen Interessen des COP-Vorsitzenden Sultan Ahmed Al Jaber, CEO des staatlichen Ölunternehmens der Vereinigten Arabischen Emirate, dürfen wirkungsvolle Entscheidungen der Weltgemeinschaft nicht beeinträchtigen.

Wir fordern die Bundesregierung sowie stark verschmutzende deutsche Konzerne wie die Lufthansa dazu auf, für ihre aktuellen und historischen Emissionen und die dadurch hervorgerufenen Schäden in Mittelamerika aufzukommen. So müsste Deutschland – als viertgrößte Emittentin kumulierter globaler Treibhausgase – an die vier zentralamerikanischen Länder El Salvador, Guatemala, Honduras und Nicaragua 4 Milliarden US-Dollar zahlen – gemäß Deutschlands Anteils am globalen Treibhausgasausstoß und basierend auf Schätzungen der Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik von Schäden und Verlusten in Höhe von 74,4 Milliarden US-Dollar in 2100. Das ist weniger als die Hälfte der 9 Milliarden Euro, die der deutsche Staat kurzfristig für die Rettung der Lufthansa zuschießen wollte. Die Lufthansa selbst müsste an Mittelamerika 2,98 Milliarden US-Dollar zahlen – schlappe 2 Prozent ihres finanziellen Jahresergebnisses im Jahr 2022.

„Die noch fehlenden Gelder für die Ausstattung des beschlossenen Fonds für Schäden und Verluste müssen auch von Unternehmen wie der Lufthansa gezahlt werden, die weiterhin nicht nur ungehindert, sondern sogar protegiert und subventioniert, die Klimaerhitzung vorantreiben“, fordert Kirtz, CIR-Referentin für Klimagerechtigkeit. Das hätte einen doppelt positiven Effekt: Klimaverschmutzung würde endlich angemessen teuer, ausreichend Anreize zur Emissionsreduktion würden gesetzt und die Menschen im Globalen Süden bekämen eine angemessene Entschädigung.

Angebot für Medienvertreter*innen

Gerne bieten wir die Möglichkeit, für Rückfragen oder ein Interview Kontakt mit unserer Referentin für Klimagerechtigkeit Lisa Kirtz aufzunehmen.

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Zur Studie

Foto: CIR/Miriam Instenberg

Ich bin für Ihre Fragen da:

Lisa Kirtz
Referentin für Klimagerechtigkeit
kirtznoSpam@ci-romero.de
Telefon: 0251 - 674413-49