Lebensmittel

Mit Agrarökologie Richtung Zukunft

Die letzte Aktionswoche der „Our Food. Our Future“-Kampagne für einen nachhaltigen Wandel des Ernährungssystems findet vom 17. April bis 1. Mai statt. Im Fokus stehen die Themen Agrarökologie und das EU-Lieferkettengesetz.

Die agrarökologische Vision für unser Ernährungssystem

Wir fordern ein Agrar- und Ernährungssystem, das

  • gute Lebens- und Arbeitsbedingungen,
  • gesunde Lebensmittel und allgemeinen Zugang zu ihnen,
  • intakte Ökosysteme und
  • partizipative Entscheidungsprozesse

beinhaltet.

Die Agrarökologie bietet uns eine Perspektive, wie dieser Wandel aussehen kann. Es ist ein Konzept, das sowohl auf ökologischen Prinzipien als auch auf dem politischen Ansatz der Ernährungssouveränität und dem Recht auf angemessene Nahrung basiert. Agrarökologie verstehen wir als einen ganzheitlichen und systemischen Ansatz, der Wissenschaft, Praxis und soziale Bewegung vereint. Dabei ist jede dieser Komponenten gleichermaßen bedeutend. Die 13 Prinzipien der Agrarökologie beinhalten außerdem u. a. Recycling, das Wohlergehen des Bodens und der Tiere sowie solidarische Wirtschaftskreisläufe.

Agrarökologie zielt auf den Aufbau fairer, diversifizierter, möglichst lokaler Ernährungssysteme ab, basierend auf sozialen Prinzipien wie Partizipation, Gerechtigkeit und Ko-Kreation von Wissen. Institutionelle Rahmenbedingungen werden gestärkt, ebenso wie die soziale Organisation von Erzeuger*innen und Verbraucher*innen und die Beteiligung an Entscheidungsprozessen. Damit steht der agrarökologische Ansatz im krassen Gegensatz zur industriellen Landwirtschaft, dem sogenannten Agrobusiness.

Wir müssen weg vom Agrobusiness, weil:
  • fruchtbare Böden nachhaltig zerstört werden durch Überbewirtschaftung, monokulturellen Anbau und Pestizid- und Kunstdüngereinsatz
  • Grundwasser verschmutzt wird durch Kunstdünger und Pestizide; mit verheerenden Folgen für die Bewohner*innen einer Region
  • Seen und Flüsse umgeleitet werden, sodass Regionen künstlich trocken gelegt werden und die Wasserversorgung fehlt
  • keine Rücksicht auf regionale Anbaubedingungen genommen wird – zum Beispiel werden Avocados in Regionen mit wenig Wasser angebaut, mit verheerenden Folgen
  • der Bedarf nach noch mehr Anbaufläche Landraub und Landkonflikte nach sich zieht, wovon vor allem indigene Gemeinschaften betroffen sind
  • monokultureller Anbau natürliche Flora und Fauna verdrängt, was ein massenhaftes Artensterben nach sich zieht
  • Regenwälder gerodet werden, insbesondere der Amazonas, mit gravierenden Folgen für die Klimakrise
  • Arbeiter*innen und kleine Produzent*innen ausgebeutet werden
  • patriarchale Strukturen reproduziert werden, weshalb vor allem Frauen und Minderheiten unterdrückt werden

Wenn du noch mehr zum Thema Agrarökologie erfahren möchtest, dann folge uns auf Instagram! Dort findet vom 17. bis 21. April eine #Agrarökologie-Themenwoche statt!

Wieso, weshalb, warum brauchen wir ein EU-Lieferkettengesetz? #WiesoWeshalbDarum!

Nutze deine letzte Chance: Sag den EU-Parlamentsabgeordneten jetzt mit unseren Postkarten, warum wir ein starkes EU-Lieferkettengesetz brauchen!

Um die agrarökologische Vision in die Realität umzusetzen, brauchen wir gesetzliche Rahmenbedingungen, die nachhaltiges Wirtschaften und faire Verteilung ermöglichen. Menschenrechte und die Umwelt müssen entlang globaler Lieferketten effektiv geschützt werden. Über Gesetze kann dieser Schutz gewährleistet werden. Am 30./31. Mai findet die finale Abstimmung zum EU-Lieferkettengesetz im Plenum des Europäischen Parlaments statt. Das Parlament entscheidet darüber, wie umfassend der Rechtsschutz im EU-Lieferkettengesetz ausfallen wird. Ihr könnt uns jetzt unterstützen und dabei helfen, dass das europäische Gesetz an entscheidenden Stellen nicht ähnlich verwässert wird wie das deutsche Gesetz und verbindlich für alle Unternehmen gilt! Nutzt jetzt die Möglichkeit und teilt unseren EU-Parlamentsabgeordneten mit, #WiesoWeshalbDarum ihr ein starkes EU-Lieferketten wollt. Die Postkarten dafür könnt ihr jetzt bei uns im Shop bestellen!

Darum: Die blutige Spur des Sojas

Warum wir dringend Gesetze brauchen, um Umwelt und Menschenrechte entlang globaler Lieferketten zu schützen? Das erklärt euch unsere Soja-Multimedia-Reportage.

Begebt euch in unserer interaktiven Reportage auf die Spur der Sojabohne, die entlang globaler Lieferketten auch nach Deutschland führt. Denn ohne Soja im Tierfutter wäre die Massenproduktion von Fleisch kaum denkbar. Den Preis für das günstige Fleisch zahlen aber andere, denn die Hülsenfrucht wird für Tierfutter oft unter menschenunwürdigen und zerstörerischen Bedingungen im Globalen Süden angebaut.

Mehr Action in Europa

Erfahre mehr über die Aktivitäten zur Aktionswoche in anderen europäischen Ländern: Was passiert bei den „Our Food. Our Future“-Partner*innen?


Aktions- und Informationsmaterial zum europäischen Lieferkettengesetz findet ihr hier:

Ansprechpartner_Dominik_Gross

Ich bin für Ihre Fragen da:

Dominik Groß
Referent für Menschenrechte und Klimaschutz in Agrarlieferketten
grossnoSpam@ci-romero.de
Telefon: 0251 - 674413-43