Edeka ist marktbeherrschend im O-Safthandel. Bereits bei der Übernahme von Trinkgut 2011 durch Edeka stellte das Bundeskartellamt fest, dass das Unternehmen den Verkauf alkoholfreier Getränke dominiere und betonte, dass Edeka dadurch bessere Konditionen bei der Beschaffung von Getränken durchsetzen könne und sich so gegenüber seinen Wettbewerbern Vorteile verschaffe. 2017 übernahm Edeka den führenden deutschen Fruchtsafthersteller „Albi“ und integrierte ihn als Tochter in den eigenen Produktionsbetrieb „Sonnländer“. Mit „Sonnländer“ ist Edeka eine vertikale Marktdurchdringung im Getränkesektor gelungen, mit eigener Bio-Apfelplantage in Mecklenburg-Vorpommern, eigener Logistikflotte sowie einem Werk zur Herstellung von Apfelsaftkonzentrat in Polen. Edeka hat damit Zugriff auf die Wertschöpfung beim Anbau von Agrarprodukten, bei der Entwicklung von Rezepturen, Geschmacksrichtungen sowie der Herstellung und dem Design von Verkaufsverpackungen.
In den vergangenen Jahren geriet Edeka immer wieder wegen der Auslistung von Markenartikeln in die Schlagzeilen, weil die Konzernspitze in Hamburg sich mit Zulieferfirmen nicht auf einen Preis verständigen konnte, so auch bei Orangensaft. Sein jüngstes Kräftemessen erprobte der Konzern mit dem Safthersteller Eckes-Granini. Ende 2021 konnten Kund*innen keine Produkte mehr von Eckes-Granini in Edeka- Supermärkten kaufen. Die eigene Marke Albi bekam zu dieser Zeit hingegen ein neues Flaschendesign, das dem Granini-Original auffallend ähnlich sah. Der juristische Streit um die vermeintliche Nachahmung zieht sich bis heute. Für die Industrie, z. B. mittelständische Abfüllunter nehmen, wird es immer schwerer, ihre Artikel im Ladengeschäft zu platzieren. Die jeweiligen Eigenmarken von Edeka, Aldi und Co. führen zu einer Wettbewerbsverzerrung: Sie erhalten bessere Platzierungen in den Regalen oder kopieren die Verpackungen erfolgreicherer Wettbewerber, usw. Die vertikale Integration erhöht zudem die Verhandlungsmacht des Handels, speziell in Bezug auf Preise.
„Durch die Zunahme an Macht im Verkauf und bei der Herstellung spielt der Handel die zentrale Rolle bei der Wertschöpfung. Der Missbrauch dieser Nachfragemacht führt zu unlauteren Handelspraktiken, sowohl im Einzelhandel als auch in Anbauländern wie Brasilien und auf allen Ebenen der landwirtschaftlichen Lieferkette. Die sozialen und ökologischen Folgen der Wertschöpfung beachtet der Handel unzureichend und wird damit seiner zentralen Rolle nicht gerecht.“
(Sandra Dusch Silva, Referentin für Lieferketten)
Ich bin für Ihre Fragen da:
Sandra Dusch Silva
Referentin für nachhaltige Lieferketten und Kleidung
dusch @ci-romero.de
Telefon: 030 - 41723800
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