Honduras

„Mein Traum ist es, dass meine Tochter das Beste bekommt“

Daniel R., ein 26-jähriger Honduraner, berichtet aus der sogenannten „Karawane der Migrant*innen“ von seinem Weg und seinen Träumen.

23. November 2018

Daniel R. auf dem Weg von seiner Heimat Honduras in die USA

Foto: EMIH

Über unsere Partnerorganisation EMIH hat unsere Honduras-Referentin Kirsten Clodius auf ihrer Dienstreise Kontakt zu Daniel R. bekommen. Er ist 26, Honduraner und hat sich der sogenannten „Karawane der Migrant*innen“ angeschlossen. Zum Zeitpunkt dieser Aussage befand er sich gerade in Mexiko-Stadt.
Er berichtet von seinen Beweggründen, den mühevollen Weg in die USA zu Fuß einzuschlagen sowie von seinen Hoffnungen für die Zukunft. In Kürze wird er uns von der nächsten Etappe seiner Reise berichten.


„Ich habe mein Zuhause verlassen, weil es keine Arbeit in den Weltmarktfabriken in meiner Heimatstadt Choloma gibt. Man hat mich in der Fabrik entlassen, in der ich gearbeitet habe. Es war eine Textilfabrik, die Stoffe für große Exportunternehmen herstellt. Nach meiner Ankunft in den Vereinigten Staaten will ich so schnell wie möglich arbeiten, eine Anstellung finden und vorwärts kommen.

Mein Traum ist es, dass meine Tochter das Beste bekommt. Alles, was ich nicht hatte; dass ihr Leben besser sein wird als meins. Ich fühle mich erschöpft durch die Reise, den ständigen Wetterwechsel und alles andere. Wir leiden Hunger – alles ist hier anders. Aber man muss es aushalten.

Die Reise in der Karawane ist etwas Schönes: Gemeinsam herzukommen, Freunde zu finden, aufeinander acht zu geben. Gleichzeitig ist es aber hart. Wir leiden unter der Kälte, der Sonne, dem Regen und der ständigen Unsicherheit, dass sie einen umbringen oder entführen – die Verbrecher oder die Bandenmitglieder.

Wir sind jetzt in Mexiko-Stadt. Hier gibt man uns in einigen Migranten-Herbergen Verpflegung und einen Ort, um sich auszuruhen und wieder Kraft zu tanken. Im Moment erledige ich einige kleine Arbeiten auf Märkten und bekomme dadurch ein bisschen Geld. Ich habe etwas Geld aus Honduras mitgebracht, doch auf dem Weg ist es mir ausgegangen. Aber wir sind hier und wir müssen weitermachen, um das Ziel zu erreichen.

Wenn Gott es uns erlaubt, werden wir auf die andere Seite kommen, obwohl die Einwanderungsgesetze schwierig sind. Wir werden unseren Kampf fortsetzen, um anzukommen. Unser Ziel sind die Vereinigten Staaten.“

Porträt von Kirsten Clodius

Ich bin für Ihre Fragen da:

Kirsten Clodius
Referentin für Honduras, Nicaragua
clodiusnoSpam@ci-romero.de
Telefon: 0251 - 674413-18