Unternehmensverantwortung

Umweltaktivistin Martha Velarde verstorben

Noch vor wenigen Wochen hat die Umweltaktivistin Martha Velarde zusammen mit der CIR eine Lieferkettengesetz-Beschwerde gegen den Hamburger Konzern Aurubis eingereicht.

Am 15. Februar 2025 starb Martha Verlarde nach langer Krankheit. Die CIR bedauert den Verlust der mutigen Kämpferin für Umweltgerechtigkeit sehr und drückt allen Familienmitgliedern und Mitstreiter*innen ihr herzliches Beileid aus. Die mexikanische Gemeinden wollen ihre Lieferketten-Beschwerde fortführen.

Eine mutige und unermüdliche Kämpferin

Nachdem sich im August 2014 in der Mine Buena Vista del Cobre aufgrund mangelnder Sicherheitsvorkehrungen 40.000 Kubikmeter giftige Bergbaurückstände in den Fluss Sonora ergossen, wurde Martha Patricia Velarde Ortega eine der wichtigsten Kämpferinnen für die Entschädigung der betroffenen Menschen. Zusammen mit vielen weiteren betroffenen Menschen, deren Gesundheit und Lebensgrundlagen durch die Bergbaukatastrophe schwer geschädigt wurden, gründete sie die soziale Bewegung „Komitees des Sonora-Flussbeckens“. Die Komitees forderten den verantwortlichen Bergbaukonzern Grupo México und den Staat auf, Trinkwasseraufbereitungsmaßnahmen und ein Krankenhaus für die betroffene Bevölkerung einzurichten. Da der Konzern nie seinen Verpflichtungen nachkam, kämpfte Martha unermüdlich weiter. „Wir ehren und danken Martha für ihre enorme Kraft in ihrem Kampf für Gerechtigkeit für den Sonora-Fluss. Ihr Kampf für die Verteidigung der Gesundheit, das Leben und die Umwelt der Anwohner*innen des Flusses wird für immer ein Erbe in der Geschichte des Landes hinterlassen“, schreiben die Komitees in einem Nachruf.

Marthas Lieferkettengesetz-Beschwerde gegen den Hamburger Konzern Aurubis

Im Februar reichte Martha gemeinsam mit der CIR eine Beschwerde gegen den Hamburger Metallkonzern Grupo México im Rahmen des deutschen Lieferkettengesetzes ein. Trotz der gravierenden gesundheitlichen Situation der Bevölkerung in Sonora, importiert Aurubis seit Jahren enorme Mengen Kupfererz von Grupo México. „Es ist ein Skandal, dass Aurubis diese Missachtung der betroffenen Bevölkerung hinnimmt“, sagte Martha vor der Einreichung der Beschwerde. Martha hatte wie tausende weitere Personen nachweislich hohe Schwermetall-Werte im Blut. Sie litt an einer Leberkrankheit und führte diese auf die Umweltverschmutzung durch den Bergbaukonzern zurück. „Wir können nicht mit Sicherheit sagen, dass Marthas Tod eine Folge der Bergbaukatastrophe war. Wir können aber sagen, dass sich ihre gesundheitlichen Schäden aufgrund des Bleis in ihrem Blut und der fehlenden toxikologischen Behandlung verschlechtert hat“, sagt Julieta Lamberti von der mexikanischen Organisation PODER, die Martha jahrelang in ihrem Kampf begleite. Die Komitees wollen die Lieferketten-Beschwerde weiterführen und werden dafür neue Beschwerdeführer*innen auswählen.

Wie leidenschaftlich Martha sich für Menschenrechte und den Naturschutz einsetzte, zeigte eine emotionale Rede, die sie anlässlich des zehnjährigen Jahrestags der Bergbaukatastrophe hielt:

„Heute erinnern wir uns an zehn Jahre der Straflosigkeit und des Missbrauchs verarmter Territorien. Zehn Jahre des Ignorierens von jenen, die Gerechtigkeit fordern. 10 Jahre der Komplizenschaft zwischen Regierenden und jenen, die von sich sagen ein Motor für die Entwicklung des Landes zu sein. 10 Jahre, in denen Regierenden jene feiern, die die Berge ausbeuten, das Wasser in Beschlag nehmen und die Flüsse als Abwasserkanäle benutzen. Zehn Jahre nach der Bergbaukatastrophe erinnert sich der Fluss, das Land erinnert sich, die Dörfer erinnern sich. Wir werden nicht schweigen.“

Auch der Fluss, das Land und die Dörfer werden sich an Marthas Kampf erinnern.

Porträt von Christian Wimberger

Ich bin für Ihre Fragen da:

Christian Wimberger
Referent für Unternehmensverantwortung, Bergbau, öffentliche Beschaffung, Guatemala
wimbergernoSpam@ci-romero.de
Telefon: 0251 - 674413-21