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Fair for Life

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Skala (Basierend auf einer Untersuchung aus den Jahren 2020/2021):
= anspruchsvoll
= gut
= mittelmäßig
= unzureichend
= mangelhaft
= kein Fokus
Fair for Life

Über Fair for Life

Das Fair-for-Life-Zertifizierungsprogramm wurde 2006 von der Bio-Stiftung Schweiz und dem Institut für Marktökologie (IMO) gegründet. Es gibt über 500 zertifizierte Produkte von Äpfeln, Avocado, Bohnen bis hin zu Mandeln, Spargel und Wein, aber auch Textilien und Spielzeug können zertifiziert werden. Das Logo darf verwendet werden, sofern der Fair-Handels-Anteil der Produkte über 80 % liegt. Darunter ist die Nutzung beschränkt.

Kategorie: Lebensmittel

Bewertung von Fair for Life

Die ökologischen Standards sind mittelmäßig, die sozialen hingegen gut. Durch die Zahlung eines Mindestpreises wird die Abhängigkeit vom Weltmarktpreis reduziert. Die Verantwortung für die Einhaltung der Standards liegt weitgehend bei den Fabrikbesitzer*innen und Zulieferunternehmen. Die vollständige Rückverfolgbarkeit sowie die Veröffentlichung der zertifizierten Betriebe sind gut. Jeder Betrieb erstellt einenFair-Handels-Aktionsplan, inkl. Wirkungsanalyse. Auf dieser Basis entsteht ein differenziertes System zur Messung der sozialen, ökonomischen und ökologischen Wirkung sowie zur kontinuierlichen Verbesserung.

Soziales

Soziales
  • Die Zahlung eines existenzsichernden Lohnes/Einkommen wird nicht aktiv gefördert.
  • Die Richtlinien gelten für die Beschäftigung von Saisonarbeiter*innen und für Angestellte über Subunternehmen.
  • Lokale Akteur*innen wie Gewerkschaften werden nur unzureichend in das Beschwerdemanagement eingebunden.
  • Es gibt Schulungen zum Thema Sicherheit am Arbeitsplatz.
  • Verantwortungsvolle Einkaufspraktiken sind eine Voraussetzung im Standard und es gibt Maßnahmen zur Förderung der Implementierung/Umsetzung.
  • FPIC (freiwillige, vorherige, und informierte Einverständniserklärung) ist obligatorisch, es gibt Beschwerdemechanismen für Landrechtsfragen, die für die Betroffenen leicht zugänglich sind und von unabhängigen Dritten überwacht werden.
  • Der Standard enthält Kriterien für die Diversifizierung der landwirtschaftlichen Praktiken, Vorfinanzierung, Prämien, Marktzugang und lokale Handelspraktiken für Kleinproduzent*innen und fördert die Umsetzung.

Ökologie

Ökologie
  • Der Standard fordert den Schutz bestehender natürlicher Ökosysteme, ihre nachhaltige Nutzung sowie Maßnahmen zu deren Revitalisierung.
  • Der Standard empfiehlt oder fordert nur teilweise Maßnahmen zur Verringerung der Abhängigkeit von nicht-erneuerbaren Energien und eine nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen.
  • Der Standard empfiehlt oder fordert nur teilweise Maßnahmen zur Reduzierung der Emissionen klimarelevanter Treibhausgase.
  • Der Standard empfiehlt oder fordert nur teilweise Maßnahmen des integrierten Pflanzenschutzes, die auf ökologischen Prinzipien basieren und den Einsatz physischer, mechanischer und biologischer Schädlingsbekämpfung gegenüber dem Einsatz von Pestiziden priorisieren.
  • Der Standard fordert das Verbot von Pestiziden, die auf der Internationalen Liste der hochgefährlichen Pestizide von PAN aufgeführt sind.
  • Der Standard schreibt vor, dass GVOs nicht angebaut, verarbeitet oder als Tierfutter verwendet werden dürfen.

Glaub­würdigkeit

Glaubwürdigkeit
  • Der Standard wird in einem öffentlichen Konsultationsverfahren unter Einbeziehung von unterschiedlichen Interessengruppen geregelt, aktualisiert und weiterentwickelt.
  • Zertifizierungs-/Prüfberichte sind öffentlich.
  • Es gibt finanzielle Unterstützung und Beratung für die Umsetzung der Richtlinien.
  • Die Audits werden von einer unabhängigen, vom System akkreditierten Stelle durchgeführt und basieren auch auf Risikobewertungen.
  • Vertrauliche Interviews mit Arbeiter*innen und Konsultationen mit Interessenvertreter*innen sind ein Bestandteil im Prüfprozess.
  • Die gesamte Wertschöpfungskette des Endprodukts ist rückverfolgbar vom Anbau, über die Orte der Verarbeitung bis hin zum Verkauf.