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Gäa

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Skala (Basierend auf einer Untersuchung aus den Jahren 2020/2021):
= anspruchsvoll
= gut
= mittelmäßig
= unzureichend
= mangelhaft
= kein Fokus
Gäa

Über Gäa

Gäa e.V. geht auf die Umweltbewegung der 1980er-Jahre in der ehemaligen DDR zurück und wurde 1989 als ökologischer Anbauverband in Dresden gegründet. Ziel des Verbands ist die Förderung der ökologischen Landwirtschaft, v. a. in Ostdeutschland. Betriebe sollen durch möglichst in sich geschlossene landwirtschaftliche Kreisläufe Dauerfruchtbarkeit der Böden sowie den Erhalt von Pflanzenarten und Tierrassen fördern. Der Name stammt aus der altgriechischen Mythologie und leitet sich von „Gaia” (Urmutter Erde) ab. Aktuell sind ca. 400 Bäuerinnen und Bauern Mitglied, v. a. kleinere Garten- und Familienbetriebe, Genossenschaften aber auch Unternehmen aus Verarbeitung und Handel, so beispielsweise die Bio Company und die Gläserne Molkerei, die die Milch für die Eigenmarke Bio Company liefert.

Internetseite: https://www.gaea.de

Kategorie: Lebensmittel

Bewertung von Gäa

Die ökologischen Richtlinien gehen über EU-Bio hinaus. Kriterien zu artgerechter Tierhaltung, Fütterung, Transport und Schlachtung sind positiv hervorzuheben. Gäa berichtet transparent und glaubwürdig über die Einhaltung des Standards. Verschiedene Interessengruppen werden in den Entscheidungs- und Zertifizierungsprozess einbezogen. Die zertifizierten Betriebe befinden sich vorwiegend in Deutschland.

Soziales

Soziales
  • Die Zahlung eines existenzsichernden Lohnes/Einkommen wird nicht gefordert.
  • Die Richtlinien gelten für die Beschäftigung von Saisonarbeiter*innen und für Angestellte über Subunternehmen.
  • Lokale Akteur*innen wie Gewerkschaften werden in das Beschwerdemanagement eingebunden.
  • Schulungen und Weiterbildungsangebote für Arbeiter*innen und Produzent*innen sind verpflichtend.
  • Verantwortungsvolle Einkaufspraktiken sind empfohlen, aber es gibt nur einzelne Maßnahmen zur Förderung der Implementierung.
  • Der Standard befasst sich mit der Frage des lokalen Wissens und dessen Förderung. Kenntnisse zu Agroforstsystemen, zu Anbauverfahren wie regenerative Landwirtschaft und Permakultur werden berücksichtigt.

Ökologie

Ökologie
  • Der Standard fordert den Schutz bestehender natürlicher Ökosysteme, ihre nachhaltige Nutzung sowie Maßnahmen zu deren Revitalisierung.
  • Der Standard empfiehlt oder fordert nur teilweise Maßnahmen zur Verringerung der Abhängigkeit von nicht-erneuerbaren Energien und eine nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen.
  • Der Standard empfiehlt oder fordert nur teilweise Maßnahmen zur Reduzierung der Emissionen klimarelevanter Treibhausgase.
  • Der Standard fordert Maßnahmen des integrierten Pflanzenschutzes, die auf ökologischen Prinzipien basieren und den Einsatz physikalischer, mechanischer und biologischer Schädlingsbekämpfung gegenüber dem Einsatz von Pestiziden priorisieren.
  • Der Standard fordert das Verbot von Pestiziden, die auf der Internationalen Liste der hochgefährlichen Pestizide von PAN aufgeführt sind.
  • Der Standard schreibt vor, dass GVOs nicht angebaut, verarbeitet oder als Tierfutter verwendet werden dürfen.

Glaub­würdigkeit

Glaubwürdigkeit
  • Der Standard wird in einem öffentlichen Konsultationsverfahren unter Einbeziehung von unterschiedlichen Interessengruppen geregelt, aktualisiert und weiterentwickelt.
  • Zertifizierungs-/Prüfberichte sind öffentlich.
  • Es gibt finanzielle Unterstützung und Beratung für die Umsetzung der Richtlinien.
  • Den Unternehmen wird empfohlen in ihrer Lieferkette menschenrechtlichen Sorgfaltprüfung (Due Diligence) und systematische Risikobewertung durchzuführen.
  • Die Audits werden von einer unabhängigen, vom System akkreditierten Stelle durchgeführt und basieren auch auf Risikobewertungen.
  • Vertrauliche Interviews mit Arbeiter*innen und Konsultationen mit Interessenvertreter*innen sind ein Bestandteil im Prüfprozess.
  • Es gibt eine Rückverfolgung, aber nur für einzelne Stufen in der Lieferkette.