Die Better Cotton Initiative (BCI) wurde 2009 mit Unterstützung von Unternehmen wie H&M, adidas, IKEA oder Gap sowie NROs wie dem World Wide Fund For Nature (WWF) oder Oxfam gegründet. Es handelt sich um eine Multi-Stakeholder-Initiative, der mittlerweile etwa 900 Mitglieder beigetreten sind. Ziel ist v. a., die Umwelt- und Arbeitsbedingungen bei der Baumwollproduktion zu verbessern. 12 % der globalen Baumwollproduktion werden durch die BCI zertifiziert.
Die BCI betrachtet nur die Baumwollproduktion und stellt keine Anforderung an die Weiterverarbeitung des Rohstoffs. Die Baumwollproduktion gemäß den BCI-Standards stellt eine Verbesserung zum konventionellen Anbau dar. Es handelt sich jedoch nicht um Bio-Landbau, genmanipuliertes Saatgut ist erlaubt. Es fehlen außerdem Kriterien zu existenzsichernden Löhnen/Einkommen, auch Preisaufschläge oder Preisprämien müssen für die BCI-Baumwolle nicht gezahlt werden. Die Glaubwürdigkeit ist mittelmäßig: Die Struktur ist öffentlich, verschiedene Interessengruppen sind in Entscheidungen involviert und die Umsetzung des Standards wird durch unabhängige Dritte geprüft. Die Nutzung des Labels am Endprodukt kann für Konsument*innen jedoch verwirrend sein, da im Produkt nicht zwingend zertifizierte Baumwolle steckt. BCI braucht zudem Ausbauziele für Baumwolle aus dem Fairen Handel und dem ökologischen Landbau, damit diese höheren Standards nicht zugunsten von BCI zurückgedrängt werden. Durch das Better-Cotton-Tracer-System kann der Warenfluss entlang der Lieferkette nachvollzogen werden. Das Label am Endprodukt bezieht sich nicht auf den Anteil an zertifizierter Baumwolle im Produkt, sondern informiert über die Teilnahme des Unternehmens an der BCI.
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