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FairBio

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Skala (Basierend auf einer Untersuchung aus den Jahren 2020/2021):
= anspruchsvoll
= gut
= mittelmäßig
= unzureichend
= mangelhaft
= kein Fokus
FairBio

Über FairBio

Der 2008 gegründete Verein FairBio setzt sich für faire Wirtschafts- und Handelsbeziehungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette ein. Die Mitglieder des Vereins sind Unternehmen aus der Bio-Lebensmittelbranche. Mit partnerschaftlichen, transparenten Lieferbeziehungen und fairen Preisen soll mehr Fairness für regional erzeugte Bioprodukte erreicht werden.

Kategorie: Lebensmittel

Bewertung von FairBio

FairBio zeichnet sich durch einen hohen Anspruch im Bereich Ökologie aus: Durch die Mitgliedschaft in einem ökologischen Anbauverband sowie Forderungen zur Reduzierung der Abhängigkeit von nicht-erneuerbaren Energien sind hohe Maßstäbe gewährleistet. Auch die sozialen Ansprüche sind gut und schließen existenzsichernde Löhne/Einkommen und ein unabhängiges Beschwerdemanagement ein. FairBio überzeugt in puncto Glaubwürdigkeit mit einem transparenten Rückverfolgbarkeitssystem und jährlich durchgeführten Audits durch unabhängige Dritte. Die FairBio-Unternehmen orientieren sich an dem Ansatz der Gemeinwohlökonomie. Diese benennt eine maximale Lohnspreizung zwischen dem Verhältnis des Jahresgehalts der Mitarbeiter*innen der niedrigsten Lohnstufe zur Geschäftsführung/Vorstand. Es gibt ein Ausschluss von permanenten Leiharbeiter*innen/Werkvertragnehmer*innen sowie partnerschaftliche, transparente Lieferbeziehungen und faire Preise. Ferner muss die erste Hauptzutat offengelegt werden sowie die wertgebenden Zutaten der FairBio-Produkte (Anbauregion und Verarbeitungsort). FairBio gilt als Vorbild im Bereich Lebensmittel in den Kategorien Soziales und Ökologie.

Soziales

Soziales
  • Schulungen und Weiterbildungsangebote für Arbeiter*innen und Produzent*innen sind verpflichtend.
  • Verantwortungsvolle Einkaufspraktiken sind eine Voraussetzung im Standard und es gibt Maßnahmen zur Förderung der Implementierung/Umsetzung.
  • Der Standard befasst sich mit der Frage des lokalen Wissens und dessen Förderung. Kenntnisse zu Agroforstsystemen, zu Anbauverfahren wie regenerative Landwirtschaft und Permakultur werden berücksichtigt.

Ökologie

Ökologie
  • Der Standard fordert den Schutz bestehender natürlicher Ökosysteme, ihre nachhaltige Nutzung sowie Maßnahmen zu deren Revitalisierung.
  • Der Standard fordert Maßnahmen zur Verringerung der Abhängigkeit von nicht-erneuerbaren Energie und eine nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen.
  • Der Standard empfiehlt oder fordert nur teilweise Maßnahmen zur Reduzierung der Emissionen klimarelevanter Treibhausgase.
  • Der Standard fordert Maßnahmen des integrierten Pflanzenschutzes, die auf ökologischen Prinzipien basieren und den Einsatz physikalischer, mechanischer und biologischer Schädlingsbekämpfung gegenüber dem Einsatz von Pestiziden priorisieren.
  • Der Standard fordert das Verbot von Pestiziden, die auf der Internationalen Liste der hochgefährlichen Pestizide von PAN aufgeführt sind.
  • Der Standard schreibt vor, dass GVOs nicht angebaut, verarbeitet oder als Tierfutter verwendet werden dürfen.

Glaub­würdigkeit

Glaubwürdigkeit
  • Es gibt finanzielle Unterstützung und Beratung für die Umsetzung der Richtlinien.
  • Die Audits werden von einer unabhängigen, vom System akkreditierten Stelle durchgeführt und basieren auch auf Risikobewertungen.
  • Vertrauliche Interviews mit Arbeiter*innen und Konsultationen mit Interessenvertreter*innen sind ein Bestandteil im Prüfprozess.
  • Die gesamte Wertschöpfungskette des Endprodukts ist rückverfolgbar vom Anbau, über die Orte der Verarbeitung bis hin zum Verkauf.