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Blauer Engel (Textil)

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Skala (Basierend auf einer Untersuchung aus den Jahren 2020/2021):
= anspruchsvoll
= gut
= mittelmäßig
= unzureichend
= mangelhaft
= kein Fokus
Blauer Engel (Textil)

Über Blauer Engel (Textil)

Der Blaue Engel wurde 1978 auf Initiative des Bundesministers des Inneren ins Leben gerufen. Siegel-Inhaber ist das Bundesumweltministerium (BMU), vergeben wird das Siegel von der RAL gGmbH (gemeinnützige Tochter des RAL Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e. V.). Das Umweltbundesamt (UBA) stellt die Geschäftsstelle der Jury Umweltzeichen, die für die Beschlüsse des Blauen Engels zuständig ist, und erarbeitet die Kriterien. Produkte aus zahlreichen Bereichen wie Bauen, Computer, Papier und Textilien werden gekennzeichnet. Bei der Vergabe des Zeichens wird der gesamte Lebenszyklus des Produktes in Betracht gezogen. Zertifizierte Produkte sollen die Umwelt weniger belasten und die menschliche Gesundheit schützen und zugleich eine hohe Gebrauchstauglichkeit und Qualität aufweisen. Aktuell findet man das Umweltzeichen auf 12.000 Produkten von 1.600 Unternehmen. Das staatliche Umweltlabel hat seit 2011 auch einen Standard für Textilien entwickelt, der Natur- als auch Synthetik-Fasern abdeckt. Des Weiteren hat er Anforderungen an Daunen sowie Füllmaterialien (z. B. für Bettwaren).

Kategorie: Kleidung

Bewertung von Blauer Engel (Textil)

Der Blaue Engel ist das älteste Umweltzeichen und hat einen sehr hohen Bekanntheitsgrad. Der Fokus liegt auf ökologischen Kriterien. Dabei gibt es für den Anbau der Fasern gute ökologische Kriterien. Noch nicht betrachtet werden hingegen prozessorientierte Kriterien wie die nachhaltige Nutzung von Energie und Wasser. Der Blaue Engel berichtet transparent über die Einhaltung und Weiterentwicklung des Standards. Aufgrund der Relevanz in dieser Produktgruppe erweitert das Umweltzeichen bei den Textilien die ökologischen Aspekte um grundlegende Sozialstandards. Die Sozialstandards decken zwar einige ILO-Kernarbeitsnormen ab, allerdings werden keine Existenzsichernde Löhne/Einkommen oder unabhängige Kontrollen unter Einbeziehung lokaler Akteur*innen gefordert.

Soziales

Soziales
  • Es gibt Schulungen zum Thema Sicherheit am Arbeitsplatz.
  • Verantwortungsvolle Einkaufspraktiken sind empfohlen, aber es gibt nur einzelne Maßnahmen zur Förderung der Implementierung.

Ökologie

Ökologie
  • Der Standard fordert ein Verbot von Chemikalien gemäß der Detoxverpflichtung auf verschiedenen Stufen der Lieferkette.
  • Der Standard fordert keine nachhaltige Nutzung von Wasser.
  • Der Standard fordert keine nachhaltige Nutzung von Energie.
  • Der Standard schreibt Tiergerechtheitsmaßnahmen gemäß dem Prinzip der "Fünf Freiheiten" vor.
  • Der Standard schreibt vor, dass GVOs nicht in der Lieferkette angebaut, verarbeitet oder als Tierfutter verwendet werden dürfen.
  • Der Standard fordert keine Maßnahmen zur Reduzierung und Kompensation von Emissionen klimarelevanter Treibhausgase entlang der Lieferkette.

Glaub­würdigkeit

Glaubwürdigkeit
  • Der Standard wird in einem öffentlichen Konsultationsverfahren unter Einbeziehung von unterschiedlichen Interessengruppen geregelt, aktualisiert und weiterentwickelt.
  • Zertifizierungs-/Prüfberichte sind nicht erhältlich.
  • Die Audits werden von einer unabhängigen, vom System akkreditierten Stelle durchgeführt und basieren auch auf Risikobewertungen.
  • Vertrauliche Interviews mit Arbeiter*innen und Konsultationen mit Interessenvertreter*innen sind kein verpflichtender Bestandteil im Prüfprozess.
  • Die gesamte Wertschöpfungskette des Endprodukts ist rückverfolgbar vom Anbau, über die Orte der Verarbeitung bis hin zum Verkauf.