Fleisch
Menschenrechte in der brasilianischen Fleischindustrie
Rund fünf Kilo Fleisch im Monat – so viel isst jede Person in Deutschland durchschnittlich, jede dritte Erwachsene greift mehrmals im Monat zu Chicken Nuggets. Damit die Supermärkte und Discounter die Hähnchennuggets ihrer Eigenmarken so billig verkaufen können, drücken sie die Preise bei ihren Produzenten.
Deutschlands fleischverarbeitende Unternehmen geben diesen Preisdruck an die Arbeiter*innen weiter. Durch ein undurchsichtiges Geflecht an Subunternehmen und Leiharbeitsfirmen beschäftigen sie günstige Arbeitskräfte, die überwiegend aus Osteuropa kommen. Zusätzlich importieren sie Geflügelfleisch vom Weltmarkt – allen voran aus Brasilien.
Die Arbeitsbedigungen für die Hühnerfänger*innen, die die Tiere ausstallen, sind katastrophal. Einer von ihnen ist Gustavo aus Bahia. Er verlässt gegen 3 Uhr morgens den mit Betten dicht belegten Schlafraum. Dann fährt er zwölf Stunden lang mit seinen Kolleg*innen von Betrieb zu Betrieb, um Hühner einzufangen. Fünf, sechs Tage die Woche geht das so. Beim Ausstallen packt er mehrere Tiere gleichzeitig mit der bloßen Hand an den Füßen und wirft sie kopfüber in die Kisten. Ein Knochenjob, von dem ihm am Monatsende wenige hundert Euro übrigbleiben. Die schickt er der Familie in die Heimat.
Den Arbeiter*innen in den Schlachtfabriken geht es nicht besser. Sie klagen über Schnittwunden, Arbeitsunfälle,
chronische Gelenkschmerzen – nicht selten steht am Ende die Berufsunfähigkeit.
Um Missstände in der brasilianischen Fleischindustrie aufzudecken, dokumentieren die investigativen Journalist*innen unserer Partnerorganisation Repórter Brasil die Lage vor Ort. Wir brauchen diese Informationen, um gemeinsam die Unternehmen unter Druck zu setzen und sie zur Einhaltung von würdigen Arbeitsbedingungen aufzufordern.
Ich bin für Ihre Fragen da:
Sandra Dusch Silva
Referentin für nachhaltige Lieferketten und Kleidung
dusch @ci-romero.de
Telefon: 030 - 41723800
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