Klimagerechtigkeit

„Klimasünder zur Kasse“ beleuchtet die Auswirkungen der Klimakrise auf den besonders stark betroffenen Globalen Süden.

Wir müssen endlich die Verantwortlichen der Klimakrise zur Kasse bitten. Auch für historische Emissionen und die dadurch entstandenen Schäden.

Die zerstörerischen Folgen eines Hurrikans im Jahr 2009 in El Salvador. Foto: CIR, El Salvador.

Die zerstörerischen Folgen eines Hurrikans im Jahr 2009 in El Salvador. Foto: CIR, El Salvador.

Die Klimakrise stellt nicht nur eine globale Herausforderung dar, sondern auch eine Frage der Gerechtigkeit. Es ist an der Zeit, die Verursacher dieser Krise zur Verantwortung zu ziehen, nicht nur für ihre aktuellen Emissionen, sondern auch für historische Belastungen und die dadurch verursachten Schäden.

Deutschland, als der viertgrößte Verursacher von Treibhausgasen weltweit, und Unternehmen wie die Lufthansa tragen maßgeblich dazu bei, dass sich die Klimakrise rasant verschärft. Diese Belastung wird jedoch nicht gleichmäßig verteilt – Länder wie die in Mittelamerika, die nur einen minimalen Beitrag von 0,03% zu den globalen Treibhausgasen leisten, sind besonders hart betroffen. Die Auswirkungen reichen von zunehmenden Extremwetterereignissen wie Tropenstürmen bis hin zu steigendem Meeresspiegel, der ganze Straßenzüge in Mittelamerika verschlingt. Dürren führen zu massiven Ernteverlusten und Ernährungsunsicherheit, während immaterielle Schäden wie Traumata, Heimatverlust und erzwungene Migration nicht zu vernachlässigen sind.

Unsere umfassende Studie verdeutlicht die bereits vorhandenen und die in Zukunft noch stärker werdenden Auswirkungen der Klimakrise auf Mittelamerika – es sei denn, es wird rasch und entschlossen gegengesteuert.

Was ist entscheidend im Streben nach Klimagerechtigkeit?

Neben dem Erreichen und Anpassen von Klimazielen ist eine finanzielle Entschädigung unerlässlich. Verursacher*innen, allen voran Staaten und stark verschmutzende Unternehmen, müssen für die durch ihre Emissionen verursachten Schäden und Verluste im Globalen Süden aufkommen. Schätzungen der Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik belaufen sich auf beträchtliche 74,7 Milliarden US-Dollar bis zum Jahr 2100.

Um die Dimension dieser Summe zu verdeutlichen: Wenn die Lufthansa ihren Anteil an dieser Zahl zahlen würde, wären das immerhin 2,98 Milliarden US-Dollar – etwa 2% ihres finanziellen Jahresergebnisses im Jahr 2022. Ein internationaler Fonds, gespeist von den größten Klimasündern, könnte Ländern, die von der Klimakrise stark betroffen sind, helfen, die entstandenen Schäden zu kompensieren. Die Finanzierung dieses Fonds könnte durch den Abbau klimaschädlicher Subventionen, beispielsweise im Luftverkehr, die Einführung angemessener Steuern auf fossile Brennstoffe und andere Maßnahmen erfolgen.

Welche Aussichten gibt es?

Wir setzen unsere Hoffnungen auf die diesjährige Weltklimakonferenz COP 28, bei der die Einrichtung eines internationalen Fonds für Schäden und Verluste (Loss and Damage Fund) auf der Agenda stehen sollte. Wir appellieren an die Länder des Globalen Nordens, die finanziellen Mittel für Entschädigungszahlungen bereitzustellen.

Die Bundesregierung hat ebenfalls eine klare Rolle zu spielen. Unternehmen, die vom Treibhausgasausstoß profitieren, sollten gemäß ihrer historischen Emissionen zur Kasse gebeten werden. Unsere Studie bietet nicht nur Einblicke in die Umsetzung dieser Maßnahmen, sondern unterstreicht auch die dringende Notwendigkeit dieser finanziellen Mittel, um die sozialen und ökologischen Folgen der Klimakrise in Mittelamerika zu mildern.

Unsere Studie hilft die drängenden Auswirkungen der Klimakrise auf Mittelamerika zu verstehen und verdeutlicht, warum es jetzt entscheidend ist, die Verursacher*innen zu Verantwortung zu ziehen. Gemeinsam können wir für Klimagerechtigkeit kämpfen und die notwendigen Schritte unternehmen, um eine nachhaltigere Zukunft für alle zu gestalten.

Foto: CIR/Miriam Instenberg

Ich bin für Ihre Fragen da:

Lisa Kirtz
Referentin für Klimagerechtigkeit
kirtznoSpam@ci-romero.de
Telefon: 0251 - 674413-49