Der jüngste IPCC-Bericht spiegelt die Einschätzungen von Wissenschaftler*innen in Bezug auf die Klimakrise wider. Doch überschneiden sich deren Erkenntnisse mit den Meinungen der Bevölkerung zur Klimakrise? Um das herauszufinden, wurden im Rahmen der Game-On-Kampagne im November 2021 2.500 Menschen aus acht europäischen Ländern befragt. Das Ergebnis: Zwei Drittel der Menschen glauben, dass die Klimakrise ein globales Problem ist und die Meinung von Wissenschaftler*innen darauf bezogen die glaubwürdigste Informationsquelle ist.
Die Vereinten Nationen haben kürzlich ihren jüngsten Bericht veröffentlicht, der im Hinblick auf die Klimakrise besorgniserregend ist. Der IPCC-Bericht macht auf die Folgen des Nicht-Tätigwerdens in Bezug auf die Klimakrise aufmerksam und betont, dass die Krise eine ernstzunehmende und wachsende Bedrohung für unser Wohlergehen und den Planeten darstellt. Im Rahmen des Projekts „Game On“ wurden daher Menschen aus acht verschiedenen Ländern, darunter auch Deutschland, zu ihren Ansichten befragt. 31 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass die Auswirkungen der Klimakrise bereits spürbar sind. 40 Prozent glauben, dass die Klimakrise sich in naher Zukunft auf ihr Leben auswirken wird. Aus dem IPCC-Bericht geht hervor, dass fast die Hälfte der Weltbevölkerung bereits mit den Auswirkungen der Klimakrise zu kämpfen hat und diese noch dazu viel schneller wahrzunehmen sind als Wissenschaftler*innen bisher angenommen haben.
Expert*innen sagen, dass Handeln die Lösung ist und weisen darauf hin, dass sich die Gesellschaft nicht an eine sich erhitzende Welt anpassen können wird, wenn sie nicht bereit ist, das Problem anzugehen. „Deshalb sind Initiativen wie das Projekt ‚Game On‘ so wichtig! Mit dem Projekt versuchen wir das Bewusstsein der Menschen für die Klimakrise und die biologische Vielfalt durch verschiedene Aktivitäten zu schärfen, um das Verständnis für die Krise zu erhöhen. Eines der Ziele der Umfrage war es, die Ansichten der Menschen in Erfahrung zu bringen, um darauf reagieren zu können“, sagt András Sztaniszláv, Kommunikationsmanager des Projekts.
70 Prozent der Befragten halten Wissenschaftler*innen für die glaubwürdigste Quelle in Sachen Klimakrise. Allerdings ist der Kommunikationskanal wichtig: 58 Prozent der Befragten nannten das Fernsehen und 43,5 Prozent Online-Nachrichtenportale als Informationsquelle.
Die soziodemografischen Merkmale der Untersuchung zeigen, dass 71 Prozent der Frauen glauben, dass die globale Erwärmung ein echtes Problem ist. Hingegen halten nur 60 Prozent der Männer die Klimakrise für gefährlich. Es wurde auch festgestellt, dass Frauen (81 Prozent) eher glauben, dass sie für ihr Handeln verantwortlich sind als Männer (72 Prozent).
Insgesamt haben Frauen eine höhere Risikowahrnehmung in Bezug auf die negativen Auswirkungen der globalen Klimakrise und die Schädigung von Menschen, Flora, Fauna und zukünftigen Generationen auf der ganzen Welt. Den Forscher*innen zufolge kann dieser Unterschied positiv genutzt werden: Die Verbesserung der Bildung von Frauen und Mädchen ist einer der besten Lösungsansätze zur Verringerung der Treibhausgasemissionen, die die globale Erwärmung verursachen. Frauen in Führungspositionen können außerdem klimapolitische Lösungen wirksam fördern.
Die Mehrheit der Befragten stimmte außerdem zu, dass Schulen bzw. Bildung einer der wichtigsten Bereiche sind, um das Bewusstsein für die Klimakrise zu schärfen. „Wir werden die Forschungsergebnisse mit Studierenden teilen, damit sie diese für ihre Dissertationen verwenden können. Außerdem wollen wir die Daten mit Lehrer*innen an weiterführenden Schulen teilen, damit sie im Unterricht mit den Kindern über die Klimakrise sprechen können. Wir hoffen, dass der Schulunterricht dadurch spannender und effizienter wird“, fügt András Sztaniszláv hinzu.
Ich bin für Ihre Fragen da:
Lisa Kirtz
Referentin für Klimagerechtigkeit
kirtz @ci-romero.de
Telefon: 0251 - 674413-49
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