In Zentralamerika wird die Gewalt an Frauen als strukturelles Problem kaum anerkannt, obwohl die Zahl der Feminizide auf einem anhaltend hohen Niveau ist. Die feministischen Bewegungen vor Ort haben zwar inzwischen Aufmerksamkeit für geschlechtsspezifische Morde geschaffen und bemühen sich auch um die Aufdeckung der Hintergründe, die die allgemeine und spezifische Gewalt gegen Frauen weiter ermöglichen. Die Verantwortung des Staates für die Gewalt und die Frauenmorde wird von den Frauenorganisationen regelmäßig benannt. In der Gesellschaft fehlt es aber an der Anerkennung der Tatsachen, dass es kaum Verurteilungen von Tätern gibt, dass staatliche Unterstützung für Angehörige ausbleibt und dass Mitglieder von Behörden nicht ausreichend geschult werden, um mit Fällen geschlechtsspezifischer Gewalt umzugehen. Die Regierung vertuscht zudem einen Großteil der Gewalttaten und viele Opfer werden schlichtweg als „verschwunden“ registriert.
Dazu kommt, dass die speziell für Frauenpolitik geschaffenen staatlichen Institute wieder aufgelöst wurden und das Angebot von Schutzräumen für betroffene Frauen zur psychologischen und juristischen Beratung und zum Schutz bei Gewalt nicht flächendeckend verbreitet ist. Die Netzwerke der Frauenorganisationen unterstützen zwar durch Lobbyarbeit, bieten Solidarität, emotionale Unterstützung und Vermittlung zur Beratung an. Dennoch gibt es zu wenige Stellen, an die die Frauen sich wenden können und wenn, müssen sie zum Teil große Hürden überwinden.
Für diese prekäre Situation soll im Rahmen eines regionalen Projektes in unseren Partnerländern El Salvador, Honduras und Guatemala Aufmerksamkeit geschaffen werden und Gewaltprävention betrieben werden. Das Ziel des Projektes ist der Schutz vor Gewalt und die Verwirklichung der Rechte von Frauen, zugunsten integraler Entwicklung und autonomer Lebensplanung. Außerdem geht es darum, die Rahmenbedingungen für die Umsetzung des Schutzes vor Gewalt und für ein selbstbestimmtes Leben zu verbessern, z.B. durch entsprechende Gesetzgebung und deren konsequente Umsetzung.
Daher führen unsere Partnerorganisationen Centro de Investigación, Capacitación, Apoyo a la Mujer y Juventudes (CICAM), Centro de Derechos de Mujeres (CDM) und Organización de Mujeres Salvadorenas (ORMUSA) neben der Lobbyarbeit für Gewaltprävention auch konkrete Maßnahmen für ein selbstbestimmtes Leben, für mehr Autonomie und politische Bewusstseinsbildung der Frauen durch. Außerdem machen sich die Organisationen für die Menschenrechte von Frauen und LGBTI-Personen sowie für sexuelle Aufklärung stark. Diese Arbeit soll durch eine verstärkte regionale Vernetzung der Frauen(-gruppen) untereinander und durch Seminare, Tagungen, Kampagnenarbeit und Länderstudien gefördert und legitimiert werden. Durch die Fortbildungen sollen die eigenen Kapazitäten und der Zusammenhalt unter den Frauen gestärkt werden. Weiterhin soll das außerstaatliche Beratungsangebot für Betroffene ausgeweitet und leichter zugänglich werden. Mithilfe von Öffentlichkeitsarbeit auf internationaler Ebene wird auf die Situation vor Ort und die von autoritären Regierungen der Region gegen die Frauenorganisationen gerichtete Politik aufmerksam gemacht.
Fotos: Lídice Ortega (CDM) und CICAM.
Mit diesen Partnerorganisationen arbeiten wir im Programm gegen Gewalt an Frauen zusammen. Unsere Partnerorganisationen setzen sich für die Menschenrechte von Frauen und LGBTI-Personen ein sowie für mehr Autonomie und politische Bewusstseinsbildung.
Mit 90 Euro ermöglichen Sie 20 Leiterinnen von Selbsthilfegruppen das Erlernen neuer Methoden der Gewaltprävention und des Selbstschutzes, die sie in ihren Gruppen weitergeben können.
Dies ist ein konkretes Beispiel, was Ihre Spende bewirken kann.
Ich bin für Ihre Fragen da:
Anderson Sandoval
Referent für Auslandsprojekte
sandoval @ci-romero.de
Telefon: 0251 - 674413-58
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