Klimagerechtigkeit
Klimaschutz
1. Februar 2019 / Fynn Horstmannshoff
Es ist schon ein wenig unglaublich das hier zu sehen. Vor 4 Wochen noch las ich einen Artikel in der Zeitung über die Folgen des Klimawandels, sollten wir das 1,5 Grad Ziel nicht erreichen. Und ich dachte mir: Man muss doch etwas tun! Ich dachte mir, warum gehen wir alle noch unserem Alltag nach und stellen nicht die Welt auf den Kopf, um die Welt wieder gerade zu rücken?
Und dann las ich von diesem kleinen 15-jährigen Mädchen aus Schweden. Diesem mutigen Mädchen, das schon ein bisschen zu unserer Symbolfigur geworden ist. Sie streikte. Sie setzte sich vor ihr Parlament, weil sie nicht akzeptieren wollte, dass wir unseren Planeten zugrunde richten.
Es kam mir der Gedanke, mich auch jeden Freitag vor unser Rathaus in Halle zu stellen. Wir sind zwar eine kleine Stadt, aber das ist doch egal! Es geht doch darum ein Signal zu setzen!
Zum Glück fand ich dann heraus, dass es diese Idee schon woanders gab. Das sich junge Menschen wie wir nicht damit abfinden, dass die Generation nach uns einen Scherbenhaufen vor sich hat. Das sie jeden Freitag die Schule streiken, um zu zeigen: Der Klimawandel ist real, er ist hier, und er ist lebensbedrohlich! Und wie erstaunlich ist es, dass sich ein Schüler in Deutschland, obwohl es ihm hier so gut geht, denkt:
„So geht es nicht weiter, wir leben hier auf Kosten von jemandem. Auf Kosten von Menschen in Nicaragua, wo die Bauern nicht mehr anbauen können, weil ihre Pflanzen nicht mehr überleben, auf Kosten von Menschen in der Sahelzone, die jeden Tag mit ansehen müssen, wie sich die Wüste Stück für Stück ausbreitet. Auf Kosten von den Menschen auf den Fidschi-Inseln, deren Zuhause bedroht ist, vom steigenden Meeresspiegel. Und ja auch auf Kosten von deutschen Bauern, die ihre Ernte verlieren, weil es diesen Sommer nicht genug geregnet hat! Und wir leben auf Kosten der Zukunft! Einer Zukunft, die uns gehört, die unseren Kindern gehört und in der wir leben müssen!“
Und ich glaube an diese Idee, dass Schüler aus Protest nicht mehr zur Schule gehen, dass Studenten nicht mehr zur Uni gehen, weil ihnen das Klima unseres Planeten wichtig ist. An diese Idee, dass wir jetzt alle zusammen stehen um zu zeigen, Klimapolitik, die ein 2 Grad Ziel für verzichtbar hält, nicht meine Klimapolitik ist!
Und wir stehen heute hier für jeden, der daran glaubt mit seinem Verhalten etwas verändern zu können. Wir stehen hier für den Schüler, der jeden Tag mit dem Fahrrad zur Schule fährt, statt mit dem Auto gebracht zu werden.
Wir stehen hier für die Studentin, die den Bus nimmt statt des Autos. Wir stehen hier für jede*n der sagt, ich esse kein Fleisch mehr, weil mein Fleischkosum der Umwelt schadet! Wir stehen hier, für die Menschen, die ihre Kleidung Second Hand kaufen, weil sie glauben das ihr Konsum von Kleidung dem Klima und den Menschen schadet. Wir stehen hier für alle, die sich im Alltag für die Umwelt einsetzen, weil sie glauben, dass sie einen Unterschied machen! Und ja! Wir machen einen Unterschied!
Es ist Zeit. Es ist Zeit dafür das eine Generation sich erhebt, weil auf ihrem Rücken ein mieses Spiel gespielt wird. Die realisiert, dass sie die Kosten tragen muss, für alles was wir jetzt versäumen. Für jedes Jahr in dem wir unsere Kohlekraftwerke länger stehen lassen als unbedingt nötig. Für jeden dicken SUV der gekauft wird, um ein Symbol für Wohlstand zu sein. Für jeden Moment, in dem unsere Politiker die Fakten ignorieren und den Klimawandel nicht ernst nehmen.
Und es ist Zeit, dass jemand aufsteht und die Regeln bricht für all die Wissenschaftler, die das Klima so gut wie sie eben können erforschen und seit Jahren ohne Erfolg die Menschen warnen. Es ist Zeit, dass wir Schluss machen, mit dem Ignorieren von Fakten und Lösungen, für kurzzeitigen Profit.
Es ist Zeit, es ist unsere Zeit gekommen. Und ich frage mich wie Greta Thunberg, was werde ich meinen Enkeln im Jahr 2075 erzählen? In dem Jahr bin ich 76 Jahre alt. Was werde ich sagen können, damit Sie uns verzeihen werden? Ich werde ihnen sagen:
„Ich habe nicht hingenommen, dass wir so weitermachen wie bisher, ich habe nicht hingenommen das wir Arbeitsplätze in der Kohleindustrie gegen unser Klima aufwiegen. Ich habe versucht meine Zukunft in die eigene Hand zu nehmen und zu zeigen, dass der einzelne einstehen kann, für Klimagerechtigkeit und einen lebenden Planeten.“
Zeigen wir das heute allen anderen, die noch in der Schule oder der Uni sitzen, das es Zeit ist, sich um unsere Zukunft zu kümmern, denn die ältere Generation wird es garantiert nicht tun! Wir sagen ihnen: „The time for change has come, whether you like it or not.“
Vielen Dank
Mit diesen Organisationen arbeiten wir zu Klimagerechtigkeit zusammen
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