Menschen, die sich zusammen mit der CIR für eine gerechte und solidarische Welt engagieren.
Seit der Gründung der CIR zeigten Margret und Paul Gerhard Schoenborn mit unzähligen Publikationen, Diskussionen, Lehrveranstaltungen und Spenden Solidarität mit Menschen in Lateinamerika und standen für kritische und politische Theologie ein. Ein langer gemeinsamer Weg, der Spuren hinterlässt und über das eigene Leben hinauswirkt. Im Jahr 2021 ist Frau Schoenborn verstorben. Herr Schoenborn hat seine Frau bis zuletzt gepflegt. Viele Menschen haben im Andenken an Frau Schoenborn an die CIR gespendet. Ihr großzügiges Vermächtnis ermöglicht es uns, unsere Partnerorganisationen in Mittelamerika langfristig zu unterstützen.
Wir sprachen mit Herrn Schoenborn über sein bewegtes Leben und darüber, warum es wichtig ist, sich zu engagieren.
„Ein Teil unseres Erbes für die Solidarität!“
Herr Schoenborn, was hat Ihre Frau und Sie dazu bewogen, seit vielen Jahren die CIR zu unterstützen?
Paul Gerhard Schoenborn: Als junger Pfarrer wurde mir in den 1960ern das christliche Engagement für Frieden und Gerechtigkeit wichtig. Als Religionslehrerin interessierte sich meine Frau dafür, was die Christ*innen weltweit bewegt. Deshalb haben wir in Reinhausen – Christ*innen und Nichtchrist*innen – den Arbeitskreis „Politisches Nachtgebet“ gegründet. Leitend war der Dreischritt der Befreiungstheologie „Sehen-Urteilen-Handeln“. Damals waren solche Gottesdienste etwas Umstrittenes und für manche Mitbürger*innen etwas, was überhaupt nicht geht: Politik im Gottesdienst. Uns war aber klar: Das Weltgeschehen geht uns alle an und muss auch in der Kirche thematisiert werden. Und es muss praktische Konsequenzen haben. Es geht um Solidarität! Als Studentenpfarrer an der Universität in Wuppertal bekam ich in den 1970ern mit Flüchtlingen, mit Folteropfern aus Chile und Argentinien zu tun. Wir führten Solidaritätsaktionen für die Freiheitsbewegungen in Mittelamerika durch: Nicaragua, El Salvador. Aus dieser Zeit stammen viele Freundschaften. Zum Beispiel mit Norbert Arntz vom Institut für Theologie und Politik , mit Hermann Schulz, der im Peter Hammer Verlag die Bücher von Cardenal, Ramirez, Galeano veröffentlichte, mit Uwe Seidel, dem Mitgründer der Hungerhilfe Nicaragua, der leider schon tot ist. Als Moderator von Podiumsdiskussionen beim Lateinamerikaforum der Kirchentage habe ich in den 1980ern die Aktivist*innen aus Münster kennengelernt, so Heiner Rosendahl, so Anne Nibbenhagen, die heute noch bei der CIR arbeitet. Weil ich Textbücher über Basisgemeinden erarbeitet habe, besuchte ich wegen authentischem Material natürlich auch die CIR. Sie war und blieb für meine Frau und mich eine wichtige Verbindung zur Solidaritätsbewegung.
Wie haben Sie die CIR in diesen ganzen Jahren erlebt?
Paul Gerhard Schoenborn: Die Arbeit der CIR hat sich im Laufe der Jahre stark verändert. Der Geist der Befreiungstheologie und die Solidarität mit den Basisbewegungen in Mittelamerika waren am Anfang zentral. Dann kamen weitere wichtige Themen dazu: Stärkung der Frauen, Bewahrung der Schöpfung im Hinblick auf die Umweltverbrechen, Ungerechtigkeit der Wirtschafts- und Machtverhältnisse. Wenn man mit den Menschen „drüben“ solidarisch sein wollte, musste sich „hier bei uns“ auch etwas ändern. Mit der Kampagnenarbeit hier in Deutschland hat die CIR viele Menschen außerhalb der christlichen Kreise angesprochen. Wir fanden eine solche „Strategieerweiterung“ gut. Diese Art der solidarischen Aktion ist leider in unserer individualistisch ausgerichteten Gesellschaft derzeit nicht selbstverständlich.
Viele Menschen haben im Andenken an Ihre Frau gespendet. Mit einem großzügigen Vermächtnis wird außerdem die Arbeit unserer Partnerorganisationen von Jahr zu Jahr unterstützt. Wie kam es dazu?
Paul Gerhard Schoenborn: Wir haben die CIR schon immer unterstützt. Nun ist ein Teil unseres Erbes für die Solidarität bestimmt. Diese Entscheidung haben meine Frau und ich gemeinsam getroffen. Für unsere Entscheidung war die persönliche Verbindung zu der CIR entscheidend. Sich zu engagieren war für uns auch in den letzten zwanzig Ruhestandsjahren selbstverständlich. Meine Frau war Sprecherin des bundesweiten Arbeitskreises „Gerechtigkeit“ der Evangelischen Akademikerschaft, der wichtige Impulse vermittelte. Ich habe weiter manchen Vortrag und einige Seminare gehalten über Befreiungstheologie und Märtyrer des Reiches Gottes. Oscar Romero erinnert uns daran, dass für Gerechtigkeit und Nächstenliebe immer noch gestorben wird.
Wir führen Projekte mit Partner*innen in El Salvador, Nicaragua, Guatemala und Honduras durch und schlagen mit unseren Kampagnen und Bildungsmaterialien die Brücke nach Deutschland. Diese Arbeit kostet Geld.
Ich bin für Ihre Fragen da:
Maria Wilmer
Referentin für Spendenwesen
wilmer @ci-romero.de
Telefon: 0251 – 674413-31
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