Spielzeug

Die Zukunft ist pink?! Nicht für die Arbeiter*innen in den Barbie-Spielzeugfabriken

Von dem aktuellen Barbie-Hype profitiert vor allem das Unternehmen hinter der Puppe: Mattel. Für die Arbeiter*innen in den chinesischen Spielzeugfabriken des Unternehmens ist der auf feministisch gemachte Film hingegen ein Schlag ins Gesicht.

Credit: China Labour Watch (CLW)

Der neue Barbie-Kinofilm ist ein Kassenschlager, der mit Einnahmen von über 1,2 Milliarden Dollar Rekordsummen einspielt! Die Schauspieler*innen können sich über unvorstellbare Gagen und Gewinnbeteiligungen freuen: Die Hauptdarstellerin Margot Robbie wird Schätzungen zufolge mehr als 50 Millionen Dollar einnehmen. Aber nicht nur die Filmcrew freut sich über klingelnde Kassen, sondern auch das Unternehmen, das hinter der Barbiepuppe steckt. Wer den Film gesehen hat, konnte kaum weglaufen vor dem rot gezackten Logo der Herstellermarke Mattel.

Niedrige Stundenlöhne und Akkordarbeit für Barbies Boom

Mattel ist im Film prominent vertreten und wird dadurch wohl einen ordentlichen Boost erfahren. Die Verkaufszahlen der Barbie-Puppen könnten demnächst rasant nach oben schnellen. Es gibt also sehr viele Parteien, die von dem neuen Barbie-Hype profitieren. Nicht dazu zählen wohl wie immer die Arbeiter*innen, die die Barbiepuppen in chinesischen Spielzeugfabriken anfertigen. Einige der Puppen, wie die Colour Reveal Barbie, werden in Mattels eigener Fabrik Changan in China hergestellt: Die Arbeiter*innen produzieren hier pro Tag bis zu 1.370 Barbies, das sind knapp 140 pro Stunde.1 Der Stundenlohn für die Arbeiter*innen beträgt ca. 1,46 Euro – und dass bei 10-Stunden-Schichten und einer 6-Tage-Woche! Der Verkaufspreis einer solchen Puppe liegt bei uns in Deutschland übrigens bei knapp über 40 Euro.

Keine Wahl im echten Leben

Aber das zeigt der Film natürlich nicht. Stattdessen ist es der Regisseurin Greta Gerwig gelungen, der Marke Barbie ein neues cooles und fast schon feministisches Image zu verleihen, das auch Linksliberale überzeugt. Barbie stellt sich im Film gegen das Patriarchat und entscheidet sich am Ende gegen ihr Puppen-Dasein und für die „echte“ Welt, in der Frauen eigenständig und selbstbestimmt leben können. Die Wahrheit dahinter ist jedoch: Die Arbeiter*innen in den Spielzeugfabriken haben diese Wahl leider nicht.

„Am Ende täuscht der Film vielmehr über genau diese Wirklichkeit hinweg und ist nur eine weitere gigantische Werbemaßnahme für noch gigantischere Konzerne, die für ihren Profit Menschen ausbeuten“, so Anna Backmann, CIR-Referentin für nachhaltiges Spielzeug. „Willkommen im echten Leben, Barbie!“

Wir empfehlen euch zu dem Thema noch folgende Artikel:

Unseren Toys Report zur Situation in den Spielzeugfabriken von Mattel
Krautreporter

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Ich bin für Ihre Fragen da:

Anna Backmann
Referentin für Spielzeug
backmannnoSpam@ci-romero.de
Telefon: 0251 - 674413-25