Großhandel
Wenig Transparenz, noch weniger Arbeitsrechte
Der Service-Bund wurde 1973 gegründet und wird mittlerweile von 30 Gesellschafter*innen getragen, die im deutschen, mittelständischen Lieferfachgroßhandel verortet sind. Mit bundesweit 38 Standorten, koordiniert über die Zentrale in Lübeck, ist das Unternehmen im Zustellgroßhandel tätig. Für den Vertrieb ist der Service-Bund National Vertriebsgesellschaft mbH zuständig.
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Hauptsitz: Lübeck
Geschäftsleitung: nicht bekannt
Anzahl der Mitarbeitenden: ca. 4.000
Standorte in Deutschland: 38 Standorte in ganz Deutschland
Unternehmensumsatz: 1.178 Mio. Euro (2019)
Unternehmensbereiche in Deutschland: Lieferung, Cash & Carry
Sortimentsgröße insgesamt: 42.000 Artikel; Anteil biozertifiziert: keine Informationen, Anteil fairzertifiziert: keine Informationen
Eigenmarken im Lebensmittelbereich: Servisa, Servisa Prime (Premium), Mermaid (Seafood), Sourcer (Bio-Tee, -Kaffee und -Kakao), Salva D’Or (mediterran), Completta, Rodeo Ranch Quality, direkt frisch (Fisch), Servisa POS, Burger Craft, Sonnenreife (Obst- und Gemüseprodukte), GASTROVINUM (Wein, Sekt, Spirituosen); Anteil am Gesamtumsatz: nicht bekannt.
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1. Transparenz:
Der Service-Bund hat den Fragebogen der CIR nicht beantwortet. Das Unternehmen ist bemüht, Transparenz im Hinblick auf Umsätze und Unternehmensstruktur zu schaffen. Ob ein Verhaltenskodex existiert, ist über öffentliche Informationskanäle nicht ermittelbar. Informationen zu Produktionsländern und zur Struktur der Lieferkette liefert der Service-Bund kaum. Einen öffentlich zugänglichen Nachhaltigkeitsbericht nach GRI-Standard legt das Unternehmen nicht vor.
2. Struktur der Lieferkette im Lebensmittelbereich:
Informationen über Teile der Lieferkette sind nur bei der Eigenmarke Sourcer einsehbar. Hier porträtiert das Unternehmen Anbauländer und dortige Produktionspartner*innen. Informationen über die weiteren Ebenen der Lieferkette sind öffentlich nicht einsehbar. Das gilt auch für Produktionsländer und -bedingungen der restlichen Produkte.
3. Verhaltenskodex:
Die Produkte der Eigenmarke Sourcer sind biozertifiziert, das Unternehmen spricht von einem „achtsamen Umgang mit Rohstoffen“, „transparenten Herstellungswegen“ und „partnerschaftlicher Zusammenarbeit“. Ein Verhaltenskodex oder Sozialstandards sind über öffentliche Informationskanäle jedoch weder für die Eigenmarke Sourcer noch für das restliche Sortiment ermittelbar.
3.1 Kodexumsetzung im Lebensmittelbereich: keine Informationen
3.2 Kontrollen zur Einhaltung des Kodex im Lebensmittelbereich: Das Unternehmen porträtiert auf seiner Webseite direkte Besuche bei den Produzent*innen der Eigenmarke Sourcer. Weitere Kontrollen und deren Umfang sind nicht bekannt.
3.3 Mitgliedschaften in Kontroll-, Monitoring- oder Verifizierungsinitiativen: Der Service-Bund und seine Gesellschafter*innen sind ASC, MSC und IFS-zertifiziert.
3.4 Weitere Standards und Mitgliedschaften: keine Informationen
4. Belieferung der öffentlichen Hand:
keine Informationen
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5. Kommentar der CIR
Aufgrund der mangelhaften Transparenz in Bezug auf die Struktur der Zulieferkette und CSR-Maßnahmen sowie fehlender öffentlich zugänglicher Informationen zu Verhaltenskodizes wird davon ausgegangen, dass Sozialstandards für den Service-Bund bisher keinen hohen Stellenwert haben, existenzsichernde Löhne nicht gefordert und die Rechte auf Vereinigungsfreiheit und Kollektivverhandlungen nicht aktiv unterstützt werden.
Der vom Unternehmen beworbene „achtsame Umgang mit Rohstoffen“ und die „partnerschaftliche Zusammenarbeit“ konnten nicht hinreichend belegt werden. Die Zertifizierungen durch ASC, MSC und IFS stellen keine existenzsichernden Löhne oder die Rechte auf Vereinigungsfreiheit und Kollektivverhandlungen sicher. Der Service-Bund berücksichtigt die negativen Auswirkungen der eigenen Beschaffungspolitik auf die Arbeitsbedingungen somit nur ungenügend.
Ich bin für Ihre Fragen da:
Merle Kamppeter
Referentin für nachhaltige Agrarlieferketten, öffentliche Beschaffung
kamppeter @ci-romero.de
Telefon: 0251 - 674413-61
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