Großhandel
Wenig Transparenz, noch weniger Arbeitsrechte
Die EPOS Bio Partner Süd GmbH hat ihren Sitz in Pliening im Raum München. Als EPOS GmbH gegründet, folgte 2006 der Zusammenschluss mit den Mitgesellschafter*innen BODAN und Chiemgauer Naturkost zur EPOS Bio Partner Süd GmbH. Das Liefergebiet erstreckt sich über ganz Süddeutschland.
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Hauptsitz: Pliening/ Landsham
Geschäftsleitung: Hermann Oswald, Sebastian Funk
Anzahl der Mitarbeitenden: 65 inkl. Auszubildende und Aushilfen (2018)
Standorte in Deutschland: Pliening, Möglingen
Unternehmensumsatz: ca. 14 Mio. Euro (2016)
Unternehmensbereiche in Deutschland: Lieferung
Sortimentsgröße insgesamt: mehr als 800 Artikel; Anteil biozertifiziert: 100 Prozent, Anteil fairzertifiziert: nicht bekannt
Eigenmarken im Lebensmittelbereich: nicht bekannt
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1. Transparenz:
Die EPOS Bio Partner Süd GmbH hat den Fragebogen der CIR nicht beantwortet. Das Unternehmen ist transparent im Hinblick auf Unternehmensstruktur und Umsätze, jedoch nicht mit aktuellen Zahlen. Ob ein Verhaltenskodex existiert, ist über öffentlich zugängliche Kanäle nicht ermittelbar. Auch Informationen über Produktionsländer und die Struktur der Lieferkette legt das Unternehmen nicht vor. Einzelne Informationen über die Unternehmensstruktur, Einkaufs- und CSR-Praktiken können einem Fragebogen der Initiative Gemeinwohl-Ökonomie entnommen werden, den das Unternehmen auf seiner Webseite veröffentlicht hat.
2. Struktur der Lieferkette im Lebensmittelbereich:
Das Unternehmen legt nach eigenen Angaben Wert auf regionale Produktion, macht jedoch lediglich Angaben zu den Produktionsregionen von Reis und Zucker. Für Kund*innen seien Lieferanten-Portraits einsehbar, heißt es. Man findet sie aber nicht öffentlich auf der Webseite. EPOS macht eigene Angaben zu Preisuntergrenzen mit dem Verweis auf faire Löhne und Erzeuger*innenpreise. Aus Asien gehandelte Ware sei zum Teil fair gehandelt und auf Zwischentransporte werde verzichtet, heißt es. Mit den Lieferanten gebe es eine gemeinsame, transparente Preisfindung. Zu den wichtigsten Lieferanten bestehen nach Unternehmensangaben langjährige Partnerschaften.
3. Verhaltenskodex:
Es gibt keine öffentlich zugänglichen Informationen zu Verhaltenskodizes in Bezug auf Sozialstandards des Unternehmens. EPOS ist u.a. durch Bioland, Demeter und Biokreis zertifiziert und erfüllt dementsprechend die Standards der Initiativen.
3.1 Kodexumsetzung im Lebensmittelbereich: keine Informationen
3.2 Kontrollen zur Einhaltung des Kodex im Lebensmittelbereich: keine Informationen
3.3 Mitgliedschaften in Kontroll-, Monitoring- oder Verifizierungsinitiativen: Demeter, Bioland, Biokreis, Bayrisches Bio-Siegel
3.4 Weitere Standards und Mitgliedschaften: Das Unternehmen unterstützt nach eigenen Angaben Slow-Food München und kooperiert mit dem BUND München. Zudem arbeitet es u.a. zusammen mit Bio-Bauern-Verbänden, der AGÖL, der Landesanstalt für Landwirtschaft, dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz sowie mit der Tollwood-Stiftung. EPOS ist Teil der Initiative Gemeinwohl-Ökonomie. Keine der Mitgliedschaften bezieht sich vordergründig auf die Einhaltung von Sozialstandards.
4. Belieferung der öffentlichen Hand:
EPOS gibt an, „Betriebs-Casinos, Mensen, Klinikküchen und Catering-Unternehmen ebenso wie Schulküchen, Cafés, Tagungshäuser und Hotels“ zu beliefern. Der Anteil an Einrichtungen der öffentlichen Hand ist nicht bekannt.
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5. Kommentar der CIR
Der Fokus der EPOS Bio Partner Süd GmbH liegt auf biozertifizierten Lebensmitteln und regionaler Produktherkunft. Wenngleich das Unternehmen angibt, kritische Lebensmittel teilweise fair zu beziehen, faire Preisuntergrenzen anzuwenden und langfristige Beziehungen mit Zulieferunternehmen zu pflegen, ist die Struktur der Lieferketten öffentlich nicht einsehbar. Das gilt auch für die Anwendung von Verhaltenskodizes entlang der Lieferkette. Sozial gerechte Arbeitsbedingungen sollen erst bis 2030 in allen Beschaffungskanälen sichergestellt werden.
Aufgrund der mangelhaften Transparenz des Unternehmens ist eine Einschätzung des Stellenwerts und der Bemühungen des Unternehmens hinsichtlich der Durchsetzung, Einhaltung und Kontrolle von Sozialstandards entlang der gesamten Zulieferketten nicht möglich. Keine der Zertifizierungen stellt die verpflichtende Zahlung existenzsichernder Löhne/ Einkommen sicher. So bleibt offen, ob diese durch das Unternehmen aktiv gefordert und die Rechte auf Vereinigungsfreiheit und Kollektivverhandlungen aktiv unterstützt werden. Somit werden bei vielen Produkten die negativen Auswirkungen der eigenen Beschaffungspolitik auf die Arbeitsbedingungen nur ungenügend berücksichtigt.
Ich bin für Ihre Fragen da:
Merle Kamppeter
Referentin für nachhaltige Agrarlieferketten, öffentliche Beschaffung
kamppeter @ci-romero.de
Telefon: 0251 - 674413-61
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