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Fairtrade Textile Standard

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Skala (Basierend auf einer Untersuchung aus den Jahren 2020/2021):
= anspruchsvoll
= gut
= mittelmäßig
= unzureichend
= mangelhaft
= kein Fokus
Fairtrade Textile Standard

Über Fairtrade Textile Standard

Der Fairtrade Textilstandard wurde 2016 ins Leben gerufen. Ziel ist es, die Arbeitsbedingungen für Beschäftigte entlang der gesamten Textil-Lieferkette zu verbessern und das Siegel Fairtrade–Baumwolle zu ergänzen. Außerdem unterstützt der Standard eine umweltverträgliche Produktion. Das Siegel beinhaltet auch, Händler*innen von Textilien mithilfe von Lizenzverträgen zu fairen Handelsbedingungen zu verpflichten.

Kategorie: Kleidung

Bewertung von Fairtrade Textile Standard

Die ökologischen Kriterien sind gut, die Sozialstandards anspruchsvoll: Existenzsichernde Löhne/Einkommen sowie Vereinigungsfreiheit und das Recht auf Kollektivverhandlungen werden explizit gefordert. Die Zusammenarbeit mit lokalen NROs bei der Kontrolle und Schulungen ist gut. Die hergestellten Textilien müssen ab Fabrik und bis Endverkauf vollständig rückverfolgbar sein. Weder die Berichte und Ergebnisse der Kontrollen, noch die Liste der Zulieferbetriebe werden veröffentlicht. Die Transparenz überzeugt nicht, da Auditberichte nicht veröffentlicht werden und auch die Fabriken nicht gelistet sind.

Soziales

Soziales
  • Die Richtlinien gelten für die Beschäftigung von Saisonarbeiter*innen und für Angestellte über Subunternehmen.
  • Lokale Akteur*innen wie Gewerkschaften werden in das Beschwerdemanagement eingebunden.
  • Schulungen und Weiterbildungsangebote für Arbeiter*innen und Produzent*innen sind verpflichtend.
  • Verantwortungsvolle Einkaufspraktiken sind eine Voraussetzung im Standard und es gibt Maßnahmen zur Förderung der Implementierung/Umsetzung.
  • Der Standard enthält Kriterien für die Diversifizierung der landwirtschaftlichen Praktiken, Vorfinanzierung, Prämien, Marktzugang und lokale Handelspraktiken für Kleinproduzent*innen und fördert die Umsetzung.

Ökologie

Ökologie
  • Der Standard fordert ein Verbot von Chemikalien gemäß der Detoxverpflichtung auf verschiedenen Stufen der Lieferkette.
  • Der Standard empfiehlt oder fordert nur teilweise die nachhaltige Nutzung von Wasser.
  • Der Standard empfiehlt oder fordert nur teilweise die nachhaltige Nutzung von Energie. So gibt es z.B. keine Kontrollen, Aufzeichnungen, Ziele und Indikatoren zur Minimierung des Energieverbrauchs.
  • Der Standard schreibt vor, dass GVOs nicht in der Lieferkette angebaut, verarbeitet oder als Tierfutter verwendet werden dürfen.
  • Der Standard fordert umfassende Maßnahmen zur Reduzierung und Kompensation von Emissionen klimarelevanter Treibhausgase entlang der Lieferkette. Es gibt Kontrollen, Aufzeichnungen, Ziele und Indikatoren zur Minimierung von Emissionen klimarelevanter Treibhausgase.

Glaub­würdigkeit

Glaubwürdigkeit
  • Der Standard wird in einem öffentlichen Konsultationsverfahren unter Einbeziehung von unterschiedlichen Interessengruppen geregelt, aktualisiert und weiterentwickelt.
  • Zertifizierungs-/Prüfberichte sind nicht erhältlich.
  • Es gibt finanzielle Unterstützung und Beratung für die Umsetzung der Richtlinien.
  • Den Unternehmen wird empfohlen in ihrer Lieferkette menschenrechtlichen Sorgfaltprüfung (Due Diligence) und systematische Risikobewertung durchzuführen.
  • Die Audits werden von einer unabhängigen, vom System akkreditierten Stelle durchgeführt und basieren auch auf Risikobewertungen.
  • Die Arbeitnehmer*innen werden als Teil des Prüfprozess obligatorisch vertraulich befragt, und externe Interessengruppen werden stets konsultiert.
  • Die gesamte Wertschöpfungskette des Endprodukts ist rückverfolgbar vom Anbau, über die Orte der Verarbeitung bis hin zum Verkauf.