Lebensmittel

Internationale Kampagne fordert radikalen Systemwandel, um die Ausbeutung in der Landwirtschaft zu beenden

Pressemitteilung vom 11. Oktober 2021

Elvira Xol Yat, 22. Foto: James Rodriguez

Die internationale Kampagne „Our Food. Our Future“ ist gerade mit einer europaweiten Aktionswoche vom 9. bis 16. Oktober gestartet. Das NGO-Bündnis deckt Probleme in den Lebensmittellieferketten auf und fordert ein starkes EU-Lieferkettengesetz, um insbesondere die Rechte von Frauen und migrantischen Arbeiter*innen zu schützen.

Das globale Lebensmittelsystem befindet sich in einem alarmierenden Zustand: Nahezu jedes Lebensmittel in europäischen Supermärkten enthält „geschmacklose Zutaten“, wie Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung. Frauen, migrantische Arbeiter*innen und Kleinbäuer*innen gehören zu denjenigen, die am stärksten von den schädlichen Geschäftspraktiken großer Lebensmittelkonzerne entlang globaler Lieferketten betroffen und tagtäglich Diskriminierung und Ausbeutung ausgesetzt sind. Die internationale Kampagne „Our Food. Our Future“, an der 23 Organisationen aus der EU, Südafrika und Brasilien beteiligt sind, fordert einen radikalen Systemwandel. Die Weichen dafür könnte der lang erwartete Entwurf für ein europäisches Lieferkettengesetz stellen, das Unternehmen zum Schutz von Menschenrechten und Umwelt verpflichten würde. Der Entuwrf soll der EU-Kommission bis Ende Oktober vorgelegt werden.

Mit einer politischen Protestmail-Aktion ruft das „Our Food. Our Future”-Bündnis dazu auf, Druck auf die EU-Kommission auszuüben, um ein weiteres Verschieben des Gesetzesentwurfs zu verhindern. Die zuständigen EU-Kommissare Didier Reynders, Thierry Breton und Kommissionsvizepräsidentin Věra Jourová sollen nun einen ambitionierten Vorschlag vorlegen. „Das Lebensmittelsystem ist ein wesentlicher Treiber für globale Probleme wie Klimawandel und erzwungene Migration. Deshalb brauchen wir JETZT ein starkes europäisches Lieferkettengesetz, das Menschen und Umwelt vor den schädlichen Geschäftspraktiken globaler Konzerne schützt“, sagt Dominik Groß, Referent für Menschenrechte in Agrar-Lieferketten bei der Christlichen Initiative Romero (CIR). „Ein ambitioniertes Gesetz muss, anders als das deutsche Lieferkettengesetz, die gesamte Wertschöpfungskette der Unternehmen einbeziehen und vor allem die zivilrechtliche Haftung beinhalten!“

Seit Beginn der Aktionswoche am 9. Oktober markieren Aktionsaufkleber europaweit die unsichtbaren Zutaten in Supermarktprodukten und machen auf die Probleme entlang der globalen Lebensmittelversorgungsketten aufmerksam – von Abholzung über Ausbeutung bis hin zu Landraub. Ein QR-Code auf dem Aufkleber führt interessierte Konsument*innen und Unterstützer*innen zu der Protestmail-Aktion für ein starkes EU-Lieferkettengesetz.

Hintergrund

„Our Food. Our Future“ bringt 23 zivilgesellschaftliche Organisationen in 20 Ländern in Europa und der Welt zusammen. Ziel des Projekts ist es, unsere Vision eines sozial gerechten und nachhaltigen Lebensmittelsystems in die Realität umzusetzen. Ein Ernährungssystem, das auf Menschenrechten basiert, agrarökologisch ist und auf Ernährungssouveränität basiert. Gemeinsam schärfen wir das Bewusstsein für die ökologischen Auswirkungen sowie die Ungerechtigkeiten und Ungleichheiten, die Arbeiter*innen, Kleinbäuer*innen und migrantische Arbeiter*innen bei der Produktion und dem Transport unserer Lebensmittel erfahren, die wir essen. Die europäische Jugend und ihre Forderung nach Veränderung sind die starke Kraft hinter unserer Kampagne. Gemeinsam werden wir eine große partizipatorische Bewegung aufbauen, unsere Konsumgewohnheiten hinterfragen und Druck auf Gesetzgeber*innen, Supermärkte und Lebensmittelunternehmen ausüben, für einen radikalen Systemwandel. Mehr zur Kampagne.

Elvira Xol Yat, 22, lebt neben einer riesigen Ölpalmen-Plantage und bekommt die damit einhergehenden Probleme selbst zu spüren. Foto: James Rodriguez

Aktionsstand in Münster - Mit Stickern gegen Ausbeutung. V.l.n.r.: Tabitha Triphaus, Sarah Lethmate, Stefanie Neumann, Dominik Gross, Merle Kamppeter, Selena Fritz (alle CIR).

Kampagnenlogo "Our Food. Our Future"

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Ansprechpartner_Dominik_Gross

Ich bin für Ihre Fragen da:

Dominik Groß
Referent für Menschenrechte und Klimaschutz in Agrarlieferketten
grossnoSpam@ci-romero.de
Telefon: 0251 - 674413-43

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