Die Corona-Krise macht die Missstände im System Fast Fashion sichtbarer denn je. Die unfairen Einkaufspraktiken und das verantwortungslose Verhalten der Modemarken sind dafür verantwortlich, dass Millionen von Arbeiter*innen in Nähfabriken weltweit ihren Arbeitsplatz verloren haben. Auf unserer digitalen Aktionstagung “Von Fast zu Fair Fashion” haben wir uns damit beschäftigt, was wir für eine gerechtere, weniger ausbeuterische Modewelt tun können. Gemeinsam mit Aktivistin Tansy E. Hoskins aus London und weiteren Expert*innen haben sich die Teilnehmer*innen mit den wahren Kosten der Fast Fashion auseinandergesetzt und Möglichkeiten, politisch aktiv zu werden, kennengelernt.
11.30 Uhr – Grabbing a Coffee: Begrüßung & Vernetzung von Aktiven und Konsument*innen
12 Uhr – Input zu den Folgen von Fast Fashion und den Möglichkeiten eines Lieferkettengesetzes von Isabell Ullrich, Koordinatorin der Kampagne für Saubere Kleidung, und Christian Wimberger, CIR-Referent für Unternehmensverantwortung
12.40 Uhr – Input von Tansy E. Hoskins, Aktivistin aus London und Autorin von Das antikapitalistische Buch der Mode und Foot Work (Übersetzung Englisch-Deutsch)
13.30 Uhr – Mittagspause
14.30 Uhr – interaktives Programm
a) Buchvorstellung & Diskussion: Was unsere Schuhe der Welt antun, erfahren Sie von Tansy E. Hoskins und erhalten Einblicke in ihre brandaktuelle Recherche zum Thema. (Englisch)
b) Crashkurs Lieferkettengesetz: Wie man mit Politiker*innen ins Gespräch kommt, erarbeiten Sie mit CIR-Referent Christian Wimberger.
c) Workshop Label-Labyrinth: CIR-Referentin Sandra Dusch Silva weist den Weg durch das Labyrinth der vielen Siegel, die Nachhaltigkeit und faire Arbeitsbedingungen in der Kleiderproduktion versprechen.
16 Uhr – Input Sandra Ramos, Direktorin der Arbeits- und Frauenrechtsorganisation MEC aus Nicaragua, zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Lage der Textilarbeiter*innen im Globalen Süden (Übersetzung Spanisch-Deutsch)
Sandra Ramos ist Direktorin der Arbeits- und Frauenrechtsorganisation MEC aus Nicaragua. Sie engagiert sich für die Verteidigung der Menschen- und Arbeitsrechte in Nicaragua, im Besonderen von Frauen in der Bekleidungsindustrie. Frauenrechte und Arbeit in Würde sind die zentralen Themen, für die sich die Bewegung María Elena Cuadra (MEC) seit mehr als 20 Jahren stark macht. Wegen der öffentlichkeitswirksamen Unterstützung von Fabrikarbeiter*innen in ihrem Kampf gegen Arbeitsrechtsverletzungen und ihrer politischen Forderungen sind sowohl die Organisation als auch Sandra Ramos persönlich immer wieder starken Bedrohungen und Anfeindungen ausgesetzt. Als Zeichen der Solidarität haben wir eine Erklärung veröffentlicht.
Tansy E. Hoskins ist eine britische Journalistin, Autorin und Aktivistin. In ihrer Arbeit befasst sie sich mit der Textil-, Bekleidungs- und Schuhindustrie. Unter anderem verfasst sie Beiträge für The Guardian, Al-Jazeera und BBC. Ihr Buch Stitched Up – The Anti-Capitalist Book of Fashion wurde vom Londoner Institute of Contemporary Arts als Buch des Jahres 2014 ausgezeichnet und steht auf Emma Watson´s `Ultimate Book List´. In diesem Jahr veröffentlichte sie ihr zweites Buch Foot Work – What Your Shoes Are doing to the World, das sich der Schuhindustrie widmet. Ihre Arbeit führte Tansy bereits an verschiedene Orte der Welt, nach Bangladesch, Kenia und Mazedonien, sowie in die Lagerhäuser von Topshop in Solihull, England. Sie lebt in London.
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Isabell Ullrich arbeitet als Koordinatorin für die Kampagne für Saubere Kleidung – ein Netzwerk, das sich für die Rechte der Arbeiter*innen in den Lieferketten der internationalen Modeindustrie einsetzt. Über 200 Organisationen und Verbände sind innerhalb der Kampagne gemeinsam aktiv für eine Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen für die Beschäftigten in der Textil-, Sport-, Schuh- & Lederindustrie weltweit. Als Referentin für Kleidung bei der Christlichen Initiative Romero war Isabell Ullrich vor ihrer aktuellen Tätigkeit maßgeblich an der Entstehung des Dossiers „Fast Fashion – eine Bilanz in 3 Teilen“ beteiligt und hat sich jahrelang mit den sozialen und ökologischen Folgen des Systems Fast Fashion auseinandergesetzt. Zu den Themen ethischer Konsum und Nachhaltigkeit hat sie u.a. auch als Radiojournalistin und Speakerin gearbeitet.
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Christian Wimberger ist bei der Christlichen Initiative Romero (CIR) als Referent für Unternehmensverantwortung, Bergbau, öffentliche Beschaffung und Guatemala tätig. Er vertritt die CIR innerhalb der Initiative Lieferkettengesetz, einem Bündnis aus über 100 zivilgesellschaftlichen Organisationen zur Durchsetzung eines wirksamen gesetzlichen Rahmens zum Schutz von Menschenrechten und Umwelt.
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Sandra Dusch Silva ist bei der Christlichen Initiative Romero als Referentin für Lebensmittel, Siegel und Supermärkte tätig. Sowohl im Bereich der Textilbranche als auch im Bereich Lebensmittel war Sandra Dusch an der Erstellung zahlreicher Studien und Publikationen beteiligt, die untersuchen, welche Siegel und Labels halten, was sie versprechen, und ob Produkte wirklich ökologisch und sozialverträglich hergestellt wurden. „Leider wird mit vielen Siegeln nur Augenwischerei betrieben“, kritisiert Sandra Dusch Silva.
Im Jahr 2018 wurden jeden Tag 66,3 Mio. Paare Schuhe produziert. Schuhe sind ein beliebtes Konsumgut. Aber was verbirgt sich hinter dieser Ware? Die Schuhindustrie des 21. Jahrhunderts bezeichnet Hoskins als ein „industrial monster“. Arbeitskräfte in den Produktionsländern werden schlecht bezahlt und haben täglich Kontakt mit giftigen Stoffen. Hergestellt aus vielen verschiedenen Bestandteilen, baut die Schuhproduktion auf lange und komplexe Lieferketten auf. So liegt die Schuhindustrie – verglichen mit der Bekleidungsindustrie – noch weiter zurück in Bezug auf Transparenz, Standards und Arbeitsbedingungen. Darüber hinaus trägt die Schuhproduktion massiv zur Umweltverschmutzung bei. Aber: Das System scheint profitorientiertes Wirtschaften klar zu bevorzugen.
Wie also könnte die Zukunft der Schuhindustrie aussehen? Haben wir als Konsument*innen die Macht, auf die Schuhindustrie einzuwirken? Diese und weitere Fragen wollen wir mit Autorin Tansy E. Hoskins in diesem Workshop besprechen.
Ein Lieferkettengesetz würde deutsche Modeunternehmen dazu verpflichten, mehr Verantwortung für die Einhaltung von Menschenrechten und Umweltstandards im Prozess der Kleidungsproduktion zu übernehmen. Dafür setzt sich die Initiative Lieferkettengesetz ein, zu deren Trägerorganisationen die CIR gehört.
Lokales Engagement ist eine der Säulen, auf denen die Initiative Lieferkettengesetz beruht. Ziel ist es, dass möglichst viele Bundestagsabgeordnete ein Lieferkettengesetz unterstützen. Durch persönliche Gespräche bestehen gute Chancen, die Politiker*innen von der Bedeutung des Gesetzes zu überzeugen und ihre Unterstützung zu sicherzustellen. Im Workshop „Crashkurs Lieferkettengesetz: Mit Politiker*innen ins Gespräch kommen“ möchten wir das üben: Mit wem lohnen sich solche Gespräche und wie treten wir als Bürger*innen mit den Bundestagsabgeordneten unseres Wahlkreises in Kontakt? Welche Argumente können wir vorbringen, um für politische Unterstützung eines Lieferkettengesetzes zu werben – und auf welche Gegenargumente sollten wir vorbereitet sein? Diese und weitere Fragen bearbeiten wir im Workshop mit CIR-Referent Christian Wimberger.
Siegel, die Nachhaltigkeit und faire Arbeitsbedingungen versprechen, gibt es viele. Doch woran kann man sich beim Kauf von Kleidung orientieren? Welche davon stehen für ökologische Baumwolle und faire Löhne? Und was verspricht der Grüne Knopf? Den Weg durch das Label-Labyrinth weist CIR-Referentin Sandra Dusch Silva.
Ich bin für Ihre Fragen da:
Miriam Instenberg
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
instenberg @ci-romero.de
Telefon: 0251 – 674413-13
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