Spielzeug

 „Spielsachen Fair Machen“

Am 03. März 2020 trafen sich über 50 Personen aus Spielwarenindustrie, Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Kommunen und sprachen über das Konzept der geplanten „Fair Toys Organisation“.

12. März 2020

Zu einer Informationsveranstaltung trafen sich am 03. März 2020 über 50 Personen aus Spielwarenindustrie, Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Kommunen. CIR-Referent Maik Pflaum stellte dort das Konzept der geplanten „Fair Toys Organisation“ vor. Im Rahmen der Veranstaltung wurde auch der Termin für die offizielle Gründungbekannt gegeben – diese soll am 27. Mai in Nürnberg stattfinden.

Teilnehmer*innen der Informationsveranstaltung im Nürnberger Rathaus. Foto: Patrick Niemann

CIR-Referent Maik Pflaum. Foto: Patrick Niemann

Podiumsdiskussion mit (v.l.n.r.) Helga Riedl (Menschenrechtsbüro Stadt Nürnberg), Maik Pflaum (CIR), Robert Hertel (Firma HempAge AG), Barbara Fehn-Dransfeld (Firma Heunec), Thomas Eichhorn (Firma Zapf Creation). Foto: Patrick Niemann

Voller Saal im Rathaus Nürnberg

Auf Initiative des Menschenrechtsbüros der Stadt Nürnberg und des Nürnberger Bündnisses Fair Toys (NBFT) kamen am 03.März 2020 zahlreiche Unternehmen und Organisation im Nürnberger Rathaus zusammen. CIR-Referent Maik Pflaum stellte das Konzept der „Fair Toys Organisation“ vor und diskutierte gemeinsam mit weiteren Vertreter*innen aus Zivilgesellschaft, Industrie, Wissenschaft und Kommunen. Die Fair Toys Organisation soll eine glaubwürdige Kontrollinstanz werden, die verschiedene Akteur*innen vereint und sich für die Einhaltung von sozialen und ökologischen Mindestanforderungen in der Spielwarenindustrie einsetzt. Die Vergabe eines Unternehmenssiegels soll Konsument*innen und Beschaffungs-Verantwortlichen, die an nachhaltigen Spielwaren interessiert sind, eine glaubwürdige Orientierung bieten. Das möchte die Fair Toys Organisation mit einem kooperativen Lösungsansatz angehen: Innerhalb der Organisation haben die Akteur*innengruppen aus „Zivilgesellschaft und Gewerkschaften“ sowie „Handel und Produktion“ gleiche Stimmenanteile – Entscheidungen und Kriterienkataloge müssen also den Anforderungen beider Gruppen entsprechen. Dieser, in der Spielwarenindustrie einzigartige, Ansatz ermöglicht langfristige Verbesserungen in der Branche.

Der Zug rollt – und immer mehr Unternehmen steigen ein

Die Aufbau- und Akquisephase der Organisation wird von der CIR aktiv mitgestaltet und organisiert. Da die Spielzeugstadt Nürnberg unsere Bemühungen unterstützt, lud Oberbürgermeister Dr. Maly in Kooperation mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (STMWI) und dem NBFT zur Infoveranstaltung ein. Unterstützt wurden sie dabei vom Deutschen Verband der Spielwarenindustrie (DVSI). Insgesamt folgten der Einladung knapp 30 Unternehmen.

Nach der Keynote von CIR-Referent Maik Pflaum zum Stand der Planung erläuterte Dr. Jürgen Bergmann (Abteilungsleiter Politik, Mission EineWelt) die Entstehungsgeschichte des Nürnberger Bündnisses Fair Toys und der Fair Toys Organisation. Anschließend diskutierte er auf einem ersten Podium mit Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly und Professor Dr. Harald Bolsinger (Lehrstuhl Business Ethics & Economics, FH Würzburg-Schweinfurth). Der Grundtenor: Konsumierende, egal ob privat oder als kommunale Beschaffer*innen, achten immer mehr auf Sozial- und Umweltstandards. Zusätzlich arbeiten verschiedene Ebenen bereits an gesetzliche Regulierungen menschenrechtlicher Sorgfaltspflichten. Daher ist gerade jetzt der richtige Zeitpunkt für einen Beitritt.

Diese Einschätzung teilten Barbara Fehn-Dransfeld (Heunec GmbH) und Thomas Eichhorn (Zapf Creation) auf dem zweiten Podium. Beide unterstützen die Initiative bereits von Anfang an und appellierten an ihre Kolleg*innen, den „längst überfälligen“ Prozess aktiv mitzugestalten. Unterstützung erhielten sie dabei von Robert Hertel (HempAge). Das Bekleidungsunternehmen ist seit 2009 Mitglied der Fair Wear Foundation, welche als Vorbild für die Fair Toys Organisation dient. Eindrücklich schildert er die Verbesserungen, die die Fair Wear Foundation in der Bekleidungsindustrie angestoßen hat. Auch dieses Podium ist sich einig: eine tiefgreifende Veränderung wird zunehmend eingefordert und ist unumgänglich.

Neue Mitstreitende gewonnen

Die Organisierenden der Veranstaltung waren mit Verlauf und Ergebnis des Nachmittags sehr zufrieden und auch von Unternehmensseite gab es viel Lob und Anerkennung für das Konzept der Fair Toys Organisation. Zwei Unternehmen konnten als Gründungsmitglieder gewonnen werden und unterschrieben noch vor Ort den „Letter of Intent“. Die Fair Toys Organisation und das Nürnberger Bündnis Fair Toys arbeiten nun an Satzung und Geschäftsordnung. Der nächste Meilenstein wird die offizielle Gründung am 27. Mai 2020.

Porträt von Maik Pflaum

Ich bin für Ihre Fragen da:

Maik Pflaum
Bereichsleitung Ausland, Referent für El Salvador, Kleidung, Spielzeug
pflaumnoSpam@ci-romero.de
Telefon: 0911 - 214 2345