„Das Bergbauverbot zeigt, was durch Widerstand erreicht werden kann.“

CRIPDES und die CIR verbindet eine lange gemeinsam Geschichte. In den 1980er Jahren, als CRIPDES Flüchtlinge des bewaffneten Konflikts bei der Rückkehr in ihre Dörfer begleitete, wurde sie eine der ersten Partnerorganisationen der CIR. Heute setzt die Organisation ihre Vorstellung von ländlicher Entwicklung, in der die Menschenrechte und der Umweltschutz im Vordergrund stehen, in über 300 Mitgliedsgemeinden um. Ziel ist es, dass sich die ländlichen Gemeinden basisdemokratisch organisieren und ihre Zukunft selbst bestimmen.
Im März 2017 errang die Organisation nach jahrelangem Kampf einen bedeutenden Sieg gegen die transnationale Bergbauindustrie: das Parlament verabschiedete das erste gesetzliche Bergbauverbot weltweit. Das Unternehmen Oceana Gold hatte durch seine Erkundungsarbeiten Umweltschäden verursacht und Konflikte geschürt, die zur Ermordung von vier Umweltaktivist*innen führten. CRIPDES hat als Mitglied einer breiten zivilgesellschaftlichen Allianz Gemeinden, die von geplanten Bergbauprojekten betroffen waren, bei der Durchführung von lokalen Volksbefragungen unterstützt. Dies hat dazu beigetragen, dass Medien und Politiker*innen auf den Kampf der Gemeinden aufmerksam wurden und die Anti-Bergbaubewegung immer größer wurde. Heute setzt sich CRIPDES für eine konsequente Umsetzung des Gesetzes ein.
Bergbau ist aber nicht die einzige Gefahr, mit der sich ländliche Gemeinden konfrontiert sehen. In El Salvador gibt es riesige Zuckerrohr-Plantagen, die Zucker nach Europa und in die USA exportieren. Durch die massive Verschmutzung des Grundwassers mit giftigen Pestiziden sowie gezielt gelegte Brände machen die Betreiber-Unternehmen viele Menschen krank. Einem internationalen Forschungsteam zufolge führte der Pestizideinsatz in Mittelamerika zum Tod von ca.10.000 Menschen, die an Krankheiten wie Niereninsuffizienz starben.
Dem rücksichtslosen Umgang mit Wasserressourcen stellen die Gemeinden ihre selbst gegründeten Wassergenossenschaften entgegen, die die nötige Infrastruktur für die Versorgung der Familien zur Verfügung stellen und das Trinkwasser schützen. CRIPDES vernetzt und mobilisiert die zahlreichen Genossenschaften, damit sie sich politisch gegen die Zuckerrohrplantagen-Betreiber*innen und eine drohende Privatisierung des Wassers zur Wehr setzen können.
Die Organisation nimmt an einem von der CIR geförderten regionalen Projekt zum Thema Umweltgerechtigkeit teil. Zusammen mit drei weiteren Organisationen in Honduras, Guatemala und Nicaragua setzt sich die Organisation für die Umsetzung des Abkommens von Escazú ein, das Gemeinden und Aktivist*innen in Umweltkonflikten mehr Rechte, Teilhabe und Sicherheit garantieren soll. Auf regionaler Ebene leistet CRIPDES wichtige Koordinierungs- und Kampagnenarbeit im Rahmen der Zentralamerikanischen Allianz angesichts des Bergbaus (ACAFREMIN). In dieser Allianz vermittelt CRIPDES ihre Erfahrungen beim erfolgreichen Widerstand gegen die Bergbauindustrie an Gemeinden und Organisationen in den Nachbarländern.