„Wir sind überzeugt, dass die regionale und lokale Koordination die Wirkung unserer politischen Arbeit für eine gerechtere und inklusivere Gesellschaft verstärkt.“

Diego Lima, LAMBDA

Für LGBTI*-Rechte in Mittelamerika!

Ein Regionalprogramm stärkt in vier Ländern eine Community, die immer selbstbewusster wird, aber weiterhin vielfältigen Formen von Diskriminierung ausgesetzt ist

Das Projekt

Pride March San Salvador 2023
Foto: Alexandra Torres/ORMUSA

Durch das Regionalprogramm wird die LGBTI*-Community in ihrem Kampf gegen Diskriminierung unterstützt. Helfen Sie mit, dieses wichtige Engagement zu ermöglichen!

Seit Ende 2020 wird in El Salvador, Guatemala, Honduras und Nicaragua das Programm „Stärkung der mittelamerikanischen Zivilgesellschaft zur Durchsetzung von LGBTI*-Rechten“ umgesetzt. Drei feministische Frauenorganisationen und drei LGBTI*-Partnerorganisationen sind daran beteiligt, lokale Arbeit und Bedürfnisse der Community zu stärken, aber auch auf Landesebene Gesetze zum Schutz von LGBTI*-Rechten und ihre Umsetzung zu fördern.

Die LGBTI*-Community ist eine der verwundbarsten Gruppen Zentralamerikas was Bildung, spezifische Gesundheitsversorgung, Arbeit, Rechtsprechung, Schutz vor Gewalt sowie Teilnahme am politischen und sozialen Leben betrifft. Trotz tiefsitzender, auch religiös begründeter Vorurteile und Diskriminierung ist in den letzten Jahren aber eine „neue Generation“ eigenständiger und selbstbewusster LGBTI*-Kollektive gewachsen, die sich für Grundrechte und bessere Lebensbedingungen einsetzen. Indem sie andere zum Aktivismus motivieren und Bündnisse z.B. mit Menschenrechts- und feministischen Organisationen eingehen, versuchen sie, politischen Einfluss aufzubauen. Dass sie es immer besser schaffen, ihre Forderungen nach außen zu vertreten, beweist die wachsende Zahl von Teilnehmer*innen bei den Pride-Umzügen der letzten Jahre.

Ein Schwerpunkt der Arbeit unserer Partner*innen im Projekt sind die sogenannten „Observatorien“: Informationsstellen, die Daten zu Menschenrechtsverletzungen und Gewalttaten gegen LGBTI*-Personen sammeln und regelmäßige Situationsberichte erstellen. Die Observatorien sind inzwischen eine respektierte Informationsquelle, die immer häufiger auch von den Medien genutzt und zitiert wird. Sie sind auf verlässliche Informant*innen angewiesen, die wissen, wie sie Daten sammeln, um Rechtsverletzungen zu dokumentieren. Dafür werden regelmäßig Schulungen mit LGBTI*-Aktivist*innen durchgeführt, auch in entfernteren Regionen.

Im bisherigen Projektzeitraum wurden für die Observatorien systematisch monatliche, vierteljährliche, halbjährliche und jährliche Berichte erstellt. In Guatemala und El Salvador wurden die Erkenntnisse der Observatorien der Öffentlichkeit vorgestellt, vor allem gegenüber Mitarbeiter*innen staatlicher Einrichtungen und zivilgesellschaftlicher Organisationen. LAMBDA legte einen Bericht über den Umgang mit LGBTI*-Themen in den Medien im Hinblick auf eine bessere Berichterstattung vor. Die Observatorien in Nicaragua wurden von verschiedenen Medien konsultiert und trugen dazu bei, die Gewalt und Diskriminierung von LGBTI*-Personen in der Region sichtbar zu machen, auch durch Verbreitung von Informationen über die sozialen Medien.

Betroffene von Diskriminierung, Gewalt und anderen Menschenrechtsverletzungen erhalten zudem bei den Partnerorganisationen psychosoziale Begleitung, zum Teil auch juristische Beratung. Mitarbeiter*innen staatlicher Institutionen, vor allem aus Staatsanwaltschaft, Polizei und öffentlicher Strafverteidigung, werden geschult, um Vorurteile abzubauen und ein freundlicheres Verhalten sowie eine gewaltfreie Sprache im Umgang mit LGBTI*-Menschen zu fördern. Auch Journalist*innen und Mitarbeiter*innen verschiedener Medien werden zu Workshops und Fachgesprächen eingeladen. Ziel ist es, nach und nach die Zahl LGBTI*-freundlicher Veröffentlichungen zu steigern und so auch die allgemeine soziale Aufgeschlossenheit für die Thematik zu steigern.

In Nicaragua werden in kleinen Gruppen therapeutische Workshops zur Aufarbeitung von Gewalterfahrungen und Diskriminierung durchgeführt. Theaterworkshops und Aufführungen selbständig erarbeiteter Theaterstücke werden als Strategie eingesetzt, die alltäglichen Erfahrungen von Diskriminierung, Ablehnung und Gewalt einem lokalen Publikum nahezubringen.







Fotos: Alexandra Torres/ORMUSA, ORMUSA, LAMBDA, HT El Salvador, Alfredo Carías

Unsere Partner*innen setzen sich dafür ein, die vielfältigen Formen von Diskriminierung der LGBTI*-Community in Mittelamerika zu bekämpfen und die Rechte der Betroffenen zu stärken. Sie engagieren sich z.B. für die Verabschiedung eines Genderidentitätsgesetzes in El Salvador, von dem sie sich eine Signalwirkung in den Nachbarländern erhoffen. Bei der politischen Lobbyarbeit möchten wir die Partner*innen weiter unterstützen.

Ihre Spende für LGBTI*-Rechte in Mittelamerika

Fünf Euro decken in Nicaragua die Kosten für Transport und Verpflegung eines Mitglieds der LGBTI*-Community, das Situationen der Diskriminierung oder Gewalt beim Observatorium für LGBTI*-Rechte anzeigt.
60 Euro decken in Guatemala Kosten für Transport und Verpflegung einer Person, die an einer zweitägigen Schulung über Dokumentation von Rechtsverletzungen teilnimmt.

Dies ist ein konkretes Beispiel, was Ihre Spende bewirken kann.

Porträt von Andrea de Moraes Barros

Ich bin für Ihre Fragen da:

Dr. Andréa Moraes Barros
Projektkoordinatorin Multiakteurs-Partnerschaft Orangensaft, Brasilien
moraesbarrosnoSpam@ci-romero.de
Telefon: 0251 – 674413-23

Unsere Partner*innen

Mit diesen Organisationen arbeiten wir zu LGBTI*-Rechten