Hauptsitz: Limbach-Oberfrohna, Deutschland
Geschäftsführung: Unbekannt
Mitarbeiter*innen: 12 in Deutschland
Unternehmensumsatz: Unbekannt
Produktionsländer: Deutschland und Europa
Die Wunsch & Rudolph e. K. ist der Zusammenschluss verschiedener Familienunternehmen, deren Gründung auf das Jahr 1848 zurückgeht.
1. Transparenz
Das Unternehmen hat den Fragebogen zuletzt im Jahr 2013/2014 beantwortet. Daher stammen die Angaben aus der vorletzten Befragung. Es fehlt dem Unternehmen an Transparenz im Hinblick auf Umsätze und Unternehmensstruktur. Auf der firmeneigenen Website ist kein Verhaltenskodex zu finden, aus der Befragung von 2013/2014 ist aber bekannt, dass es einen englischen Verhaltenskodex gibt, der jedoch nicht öffentlich zugänglich ist. Das Unternehmen ist weder im Hinblick auf Maßnahmen und Standards im Bereich Unternehmensverantwortung transparent, noch sind Informationen zur Struktur der Lieferkette, zu Produktionsländern und Produktionsstätten öffentlich verfügbar.
2. Belieferung der öffentlichen Hand
(Angaben aus der Befragung von 2013/2014) Die Belieferung der Öffentlichen Hand hat mit einem Anteil von mehr als 75 % des Umsatzes für das Unternehmen große Bedeutung. Das Unternehmen beliefert Kommunen, Länder, Bund und zentrale Beschaffungseinrichtungen mit Arbeitsbekleidung, Corporate Fashion und Schutzbekleidung. Dabei müssen der Öffentlichen Hand Nachweise über die Einhaltung von sozialen Standards erbracht werden, die durch Vorlage des Verhaltenskodex, einer formlosen Erklärung bzw. Selbstverpflichtung, eines Siegels oder Zertifikats und von Auditberichten über die Einhaltung der Kernarbeitsnormen in der Produktion erfolgen. Der Öffentlichen Hand sind dabei nach Auskunft des Unternehmens die Themen Preis, Qualität, Umwelt und Arbeitsbedingungen in der Lieferkette sehr wichtig.
3. Struktur der Lieferketten
(Angaben aus der Befragung von 2013/2014) Das Unternehmen besitzt eine eigene Produktionsfirma und neun Direktlieferanten. Die Lieferanten befinden sich zu 95 % in Europa und zu 5 % in Asien, wobei sich die firmeneigene Fabrik in Europa befindet. Das Unternehmen gibt weder Produktionsländer an, noch macht es Details zur Zulieferkette und zu Produktionsstätten aus Gründen der Vertraulichkeit öffentlich.
4. Verhaltenskodex
(Angaben aus der Befragung von 2013/2014) Das Unternehmen ist Mitglied der Monitoring-Initiative BSCI. Der BSCI-Verhaltenskodex wurde übernommen. In Übereinstimmung mit den ILO-Konventionen wird das Recht auf Versammlungsfreiheit und Kollektivverhandlungen gewährt; es besteht das Verbot der Diskriminierung, gesetzliche Mindestlohne müssen anerkannt werden und die Überstundenzahlung ist geregelt. In Fällen, in denen die Löhne weder die Grundbedürfnisse decken noch frei verfügbares Einkommen belassen, werden die Unternehmen lediglich ermutigt, eine angemessene Vergütung zu zahlen. Sie werden aber in keiner Weise dazu verpflichtet. Eine Regelung sicherer Beschäftigungsverhältnisse wird nicht berücksichtigt. In diesem Sinne entspricht der BSCI-Verhaltenskodex nicht den Forderungen der Kampagne für Saubere Kleidung (CCC).
4.1 Kodexumsetzung
Es liegen keine Angaben vor, in wieweit die Lieferanten bei der Umsetzung des Kodexes unterstützt werden.
4.2 Kontrollen zur Einhaltung des Kodex
(Angaben aus der Befragung von 2013/2014) Um die Einhaltung des Verhaltenskodex zu überprüfen, führt das Unternehmen laut Selbstauskunft soziale Audits bei allen Direktlieferanten durch. Es werden die externen Organisationen TÜV und SGS mit der Durchführung der meist angekündigten Audits beauftragt. Die Kosten der Audits tragen die Direktlieferanten und das Unternehmen. Zur Überprüfung des Fortschritts zur Einhaltung des Verhaltenskodex besuchen die Einkäufer*innen regelmäßig die Fabrik und nach 48 Monaten wird erneut ein Audit durchgeführt. Ob das Unternehmen zur Verifizierung der Audits mit lokalen Akteuren zusammenarbeitet, ist nicht bekannt, auch nicht, ob es ein unabhängiges Beschwerdesystem gibt.
Das Unternehmen ist kein Mitglied einer Multistakeholder-Initiative (MSI).
4.3 Mitgliedschaften in Kontroll-, Monitoring oder Verifizierungsinitiativen
Das Unternehmen ist Mitglied der Monitoring-Initiative BSCI.
4.4 Weitere Standards und Mitgliedschaften
In der letzten Befragung von 2013/2014 gab das Unternehmen an, Fairtrade zertifizierte Baumwolle zu verwenden, aber es ist nicht bekannt, in welcher Quantität und in welchen Produkten sie verwendet wird.
5. Kommentar der CIR
Als Mitglied der BSCI bezieht sich die Wunsch & Rudolph e. K. auf den Verhaltenskodex dieser Monitoring-Initiative. Auch wenn die BSCI-Auditierung ein erster Schritt ist, erfüllt BSCI nicht die Kriterien, die von der CIR und der Kampagne für Saubere Kleidung (CCC) gestellt werden, beispielsweise in Bezug auf die Verpflichtung der Unternehmen, einen Existenzlohn zu zahlen, die Regelung sicherer Beschäftigungsverhältnisse oder die Forderung nach einem Management System Audit oder nach einer externen, unabhängigen Verifizierung. Das Unternehmen ist transparent in Bezug auf die Öffentliche Hand als Auftraggeber, gibt jedoch keine detaillierten Auskünfte über Produktionsländer und -stätten oder zur Zulieferkette; auch der firmeneigene Kodex und die Umsetzung desselben werden nicht veröffentlicht. Um ein stärkeres Engagement im Bereich sozialer Unternehmensverantwortung zu beweisen, sollte sich das Unternehmen um größere Transparenz bemühen, den Verhaltenskodex gemäß den Forderungen der CCC erweitern und einer glaubwürdigen Multistakeholder-Initiative wie z.B. der Fair Wear Foundation (FWF) beitreten, um die Einhaltung grundlegender Arbeitsrechte unabhängig verifizieren zu lassen. Falls das Unternehmen seine Produkte vor allem in Ländern nähen lässt, in denen Multistakeholder-Initiativen wie die Fair Wear Foundation (FWF) nicht aktiv sind, empfehlen wir die Bildung von Gewerkschaften oder Betriebsräten in den Fabriken zu fördern und öffentlich darüber Bericht zu erstatten. Außerdem sollte das Unternehmen menschenrechtliche Sorgfalt im Sinne des Nationalen Aktionsplan für Wirtschaft und Menschenrechte walten lassen und transparent über Risiken und Gegenmaßnahmen berichten.
Ich bin für Ihre Fragen da:
Christian Wimberger
Referent für Unternehmensverantwortung, Bergbau, öffentliche Beschaffung, Guatemala
wimberger @ci-romero.de
Telefon: 0251 - 674413-21
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